AA

Erdmagnetfeld wirkt womöglich auf das Klima

Erstmals haben Wissenschafter einen möglichen Mechanismus entdeckt, wie das Magnetfeld der Erde das Klima beeinflussen könnte.

Münchner Forscher fanden heraus, dass das Meerwasser bei einem schwächeren Magnetfeld weniger Kohlendioxid (CO2) aufnehmen kann als bei einem stärkeren, wie die Ludwig-Maximilians-Universität am Montag mitteilte.

Eine Abschwächung, wie in den vergangenen 150 Jahren festgestellt, könne deswegen zur Folge haben, dass mehr von dem Treibhausgas in die Erdatmosphäre gelange und infolgedessen die Temperaturen stiegen. In den vier Jahrtausenden vor unserer Zeitrechnung seien abrupte Stärkungen des Erdmagnetfeldes jeweils mit einer Abkühlung der Temperaturen auf der Erde einhergegangen, erklärten die Forscher.

Die Wissenschafter untersuchten die Löslichkeit von CO2 in Meerwasser bei unterschiedlichen Magnetfeldstärken. Bei einem um 60 Prozent schwächeren Magnetfeld habe sich rund 30 Prozent weniger CO2 gelöst. Sie errechneten daraus, dass eine Abnahme des Magnetfeldes um ein Prozent pro Jahrzehnt dazu führen könnte, dass pro Jahr 0,35 Milliarden Tonnen Kohlendioxid weniger vom Meerwasser aufgenommen und damit in die Atmosphäre gelangen würden.

Im Vergleich zu den sieben Milliarden Tonnen CO2, die der Mensch pro Jahr in die Atmosphäre bringe, sei der Beitrag durch ein sich abschwächendes Magnetfeld aber eher gering. “Das Erdmagnetfeld hat sicher keinen allzu großen Einfluss auf die Temperaturen auf der Erde”, erklärte Geophysiker Michael Winklhofer. “Dennoch könnte die Berücksichtigung dieses Faktors dazu beitragen, Klimamodelle zu verbessern”, fügte er hinzu.

  • VIENNA.AT
  • Klima
  • Erdmagnetfeld wirkt womöglich auf das Klima
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen