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Erbgut von Aids-Erreger vollständig entschlüsselt

Knapp 30 Jahre nach der Entdeckung der Immunschwächekrankheit Aids haben Wissenschaftler nun das Erbgut des Erregers entschlüsselt.

Dies könnte die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigen, hieß es in der in der britischen Zeitschrift “Nature” veröffentlichten Untersuchung der Forscher von der US-Universität North Carolina.

Das HI-Virus trägt seine Erbanlagen in einer Struktur, die komplizierter als die DNA des Menschen und deshalb schwieriger zu entziffern ist. Den Wissenschaftlern sei nun praktisch eine “Luftaufnahme” des Genoms gelungen, erklärte ein Kollege von der Universität Michigan in der Zeitschrift. Damit könnten wichtige neue Informationen über die Funktion des Virus zugänglich werden.

Anders als bei der doppelsträngigen DNA ist das Genom des Aidsvirus auf einer einsträngigen RNA angelegt, wie beim Grippevirus und beim Erreger der Kinderlähmung, hieß es in dem Bericht. Nach eigenen Angaben kommen die Forscher langsam “den Tricks” der Erbanlagen auf die Spur, mit denen das Virus der Entdeckung durch den menschlichen Wirt entgeht. Sie wollen nun anhand der neuen Informationen herausfinden, ob und wie das Virus auf Veränderungen am Genom reagiert.

US-Mediziner hatten das “Erworbene Immunschwächesyndrom” (Acquired Immune Deficiency Syndrome, kurz Aids) 1981 als Krankheit erkannt, nachdem in Kalifornien und New York auffallend viele junge Homosexuelle gestorben waren. Seitdem erlagen der Krankheit weltweit mindestens 25 Millionen Menschen, etwa 33 weitere Millionen leben mit der Immunschwäche oder tragen das Virus in sich.

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