Er ist der Top-Verdiener im ORF und erhält mehr Gehalt als der Bundeskanzler

ORF-Generaldirektor, Roland Weißmann, hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Profil" Einblick in sein Gehalt gegeben. Dabei kam heraus, dass Weißmann ein höheres Salär erhält als der österreichische Bundeskanzler, Karl Nehammer.

380.000 Euro brutto pro Jahr

Weißmann bestätigte, dass er derzeit der Bestverdiener am Küniglberg, dem Sitz des ORF, ist."Mein Gehalt beläuft sich auf 380.000 Euro brutto im Jahr. Das sind etwa zehn Prozent weniger als bei meinem Vorgänger (Alexander Wrabetz, Anm. d. Red.).

Sein Gehalt sei jedoch "durch einen Fünf-Jahres-Vertrag befristet", wie er erklärte. Danach hat er die Möglichkeit, sich zur Wiederwahl im Stiftungsrat zu stellen.

ORF-Stars sind nicht begeistert

Die Entscheidung zur Gehaltstransparenz kam allerdings nicht direkt vom ORF, sondern wurde durch politische Vorgaben ausgelöst und hat nicht bei allen ORF-Stars für Jubelstürme gesorgt. "Die Regelung ruft nicht nur Freude hervor", sagt Weißmann im "Profil". "Transparenz steht einem öffentlich-rechtlichen Unternehmen gut an. Es sollte daraus keine Neiddiskussion entstehen. Das Thema kam von der Medienpolitik im Rahmen des neuen ORF-Gesetzes, nicht von uns", so Weißmann im Gespräch mit "Profil". Der ORF muss zudem in nächsten drei Jahren 325 Millionen Euro einsparen, wobei in den kommenden fünf Jahren 500 Mitarbeiter in Pension gehen werden. Wie viele dieser Stellen wieder besetzt werden, wird von der wirtschaftlichen Lage abhängen.

Haushaltabgabe kommt

Dieses Bekenntnis zur Transparenz fällt zeitlich zusammen mit dem Beschluss der türkis-grünen Koalition, ab 2024 eine neue Haushaltsabgabe einzuführen. Demzufolge muss jeder Haushalt monatlich 15,30 Euro für das ORF-Programm zahlen, unabhängig von dessen Konsum.

Gehälter ab 170.000 Euro werden veröffentlicht

Medienministerin Susanne Raab (VP) hat dem ORF im Gegenzug für diese öffentliche Finanzierung ein Transparenzprogramm auferlegt. Demnach werden Gehälter ab einem Jahresbruttogehalt von 170.000 Euro öffentlich bekannt gegeben. (VOL.AT)