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Engländer Spry drückt am Freitag Österreich die Daumen

Am kommenden Freitag vergisst ÖFB-Conditioning-Coach Roger Spry für 90 Minuten seine Herkunft. Der Engländer drückt im Testspiel in Wien den Österreichern gegen sein Heimatland die Daumen.

„Ich bin hunderprozentig loyal zu Österreich“, betonte Spry, der am Mittwoch seinen 57. Geburtstag feiert, und wies darauf hin, dass ein Aktiver im heutigen Fußball die Unterstützung jenem Verband oder Club gewährt wird, „der das Gehalt zahlt“.

Der Betreuer hat für die kommenden Tage zwei große Wünsche. „Ich wünsche mir mehr als alles andere, dass Österreich gegen England gewinnt, und dass sich England danach für die Europameisterschaft qualifiziert.“

Spry legte aber Wert auf die Tatsache, dass seine Fußball-Philosophie mit jener in England nicht zu vergleichen sei. „Auch wenn ich Engländer bin, habe ich keine englische, sondern eine südamerikanische Fußball-Ausbildung. Ich respektiere englische Spieler und Trainer, aber ich bevorzuge andere Fußball-Stile.“

Der Conditioning-Coach arbeitete in seiner langen Karriere unter anderem mit den Premier-League-Clubs Arsenal, Manchester City und Aston Villa zusammen und kennt den großen Unterschied zwischen dem englischen und dem österreichischen Kick. „Das Tempo. Die Qualität des Fußballs in Österreich ist hoch, aber das Tempo viel niedriger“, sagte der Engländer, der am Samstag beim 3:1 von Rapid gegen Mattersburg im Hanappi-Stadion saß.

Trotz ihres Tempo-Fußballs haben aber laut Spry auch die Engländer Probleme. „Sie haben es in der EM-Qualifikation nicht mehr in ihrer eigenen Hand. Selbst wenn die Spiele am Samstag für England positiv ausgehen, wird es am Mittwoch gegen Kroatien schwierig. Die Kroaten lieben es, Außenseiter zu sein und ihre Stärke gegen Favoriten zu beweisen“, meinte der Coach, der schon mit einigen kroatischen Kickern zusammenarbeitete und die Balkan-Truppe als „Brasilianer Europas“ bezeichnete.

Auch die mögliche Reservistenrolle des teuersten englischen Internationalen Frank Lampard könnte für Unruhe sorgen, vermutet Spry. „Doch die besten Spieler bilden nicht immer die beste Mannschaft.“

Dieser Meinung schloss sich auch ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger an. „Dieses Problem hat England auf einer Luxusebene, wir ein, zwei Ebenen darunter. Es ist schwierig für die Fans zu verstehen, warum ein Vastic oder Haas nicht spielt.“ Der 59-Jährige gab zu bedenken: „Es kommt darauf an, wie der eine Spieler mit dem anderen harmoniert, aber auch auf soziale Fähigkeiten. Da gibt es bestimmt das eine oder andere Problem zu lösen, wenn Pogatetz zurückkehrt.“

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