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England kam gegen Algerien über 0:0 nicht hinaus

Englands Fußball-Auswahl droht bei der Fußball-WM in Südafrika das Vorrunden-Aus. Die Kicker von der Insel kamen im Freitag-Abendspiel in Gruppe C gegen Außenseiter Algerien über ein 0:0 nicht hinaus und halten nach dem zweiten Spiel bei nur zwei Punkten.
Bilder vom Match

In einer schwächeren Partie vor 64.000 Zuschauern im Green-Point-Stadion in Kapstadt enttäuschten vor allem die Engländer, die in den 90 Minuten kaum gefährliche Torchancen herausspielen konnten. Außenseiter Algerien holte aufgrund einer taktisch starken Leistung einen verdienten ersten Punkt.

In der Gruppe C ist damit vor dem letzten Spieltag alles offen. Slowenien führt überraschend mit vier Punkten (Torverhältnis 3:2) vor den USA (3:3), England (beide 2/1:1) und Algerien (1/0:1). Am Mittwoch kommt es zum Abschluss zu den spannenden Duellen Slowenien – England (in Port Elizabeth) und USA – Algerien (in Pretoria). Alle Teams können es noch aus eigener Kraft schaffen.

Beide Teamchefs hatten sich entschlossen, nach den Patzern in den Auftaktspielen, ihre Goalies auszutauschen. Bei den Engländern bekam der 39-jährige David James das Vertrauen anstelle von Robert Green ausgesprochen, bei den Algeriern hütete Rais M’Bohli für den angeschlagenen Faouzi Chaouchi das Gehäuse. Beide Schlussmänner wurden vor der Pause aber nur selten auf die Probe gestellt. Die Engländer hatten mehr Spielanteile, wirkten allerdings ideenlos und konnten somit die taktisch hervorragend eingestellten und gut verteidigenden Algerier kaum gefährden.

Die einzige wirklich gefährliche Aktion fand Frank Lampard vor, dessen Schuss im Strafraum machte M’Bohli aber mit einem tollen Reflex zunichte (33.). Sonst versuchten es die “Three Lions” mangels guter Offensivaktionen zumeist mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Versuche von Steven Gerrard (30.), Gareth Barry (39.) und Wayne Rooney (43.) stellten aber keine Gefahr für den Algerien-Goalie dar. Der Außenseiter wiederum hielt körperlich voll dagegen und die Partie dadurch auch offen, war aber völlig harmlos. Einzig der agile Karim Ziani deutete mit einem Weitschuss, der am Tor vorbeiging (35.), seine Gefährlichkeit an.

Nach dem Seitenwechsel kam überraschend die Truppe von Coach Rabah Saadane mit mehr Schwung aus der Kabine. Vor allem in der Anfangsviertelstunde waren Ziani und Co. deutlich besser, ließen den Ball geschickt laufen, waren mit ihrem Latein aber zumeist auch in Strafraumnähe am Ende. Die Engländer agierten ausgerechnet am 64. Geburtstag von Coach Capello erschreckend planlos und schwach, das gesamte Mittelfeld und auch Stürmerstar Rooney waren nur ein Schatten ihrer selbst.

Der ebenfalls schwache Emile Heskey hatte nur eine gute Aktion, seine Hereingabe wurde von Halliche über das Tor abgefälscht (70.). Danach machte der Stürmer Platz für Jermaine Defoe, mit dem die Capello-Elf etwas besser wurde, wirkliche Torchancen blieben aber auch danach aus, und so blieb es bei einem am Ende leistungsgerechten Remis. Beide, nur wenig geprüfte Goalies blieben zwar ohne Gegentreffer, wirkten allerdings nicht immer ganz sicher.

Steven Gerrard (England-Kapitän): “Wir haben im letzten Drittel des Spiels versucht, den Sieg herbeizuführen. Das ist uns nicht gelungen. Wir waren nicht gut genug, es noch umzudrehen. Es gibt keine Entschuldigungen, wir waren nicht gut genug. Ich weiß nicht warum, wir müssen die Gründe suchen. Wir müssen schauen, besser zu werden. Wir müssen das letzte Spiel gewinnen, wenn geht, auch hoch. Wir müssen mit dem Druck umgehen. Für die Algerier ist es sehr viel wert, ein Unentscheiden gegen uns zu erreichen.”

Ryad Boudebouz (Algerien-Mittelfeldspieler): “Es ist ein sehr gutes Resultat, es hat sehr viel Spaß gemacht, 0:0 zu spielen. Wir haben nicht viele Chancen zugelassen. Natürlich besteht die Chance aufzusteigen, wir müssen gegen die USA natürlich gewinnen, wir hoffen auf einen Sieg.”

Fußball-WM 2010, Gruppe C (2. Runde):
England – Algerien 0:0
Kapstadt, Green-Point-Stadion, 64.000 Zuschauer, SR Rawschan Irmatow/Usbekistan.

England: James – Johnson, Carragher, Terry, Ashley Cole – Lennon (63. Wright-Philips), Lampard, Barry (84. Coruch), Gerrard – Heskey (74. Defoe), Rooney
Algerien: M’Bohli – Bougherra, Halliche, Yahia – Kadir, Boudebouz (74. Abdoun), Yebda (88. Mesbah), Lacen, Belhadj – Matmour, Ziani (81. Guedioura)

Gelbe Karten: Carragher bzw. Lacen
Die Besten: Carragher bzw. Ziani, Matmour

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