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"England ist die Hölle": Mando Diao und ihr Unplugged-Album

Bassist Carl-Johan Fogelklou und Sänger Björn Hans-Erik Dixgard riskieren wie immer eine dicke Lippe.
Bassist Carl-Johan Fogelklou und Sänger Björn Hans-Erik Dixgard riskieren wie immer eine dicke Lippe. ©APA
Mit allerlei Prominenz wie Kinks-Boss Ray Davies warten die Schweden-Rocker auf ihrem Unplugged Album auf und geben sich gewohnt trotzig: "Auf das Feedback der Fans hören wir. Aber auf die Leute, die mit uns Geld verdienen, hören wir nicht."
Mando Diao bekamen einen Stern
Mando Diao wollen mit Akustik-Show auf Tour

Mando Diao haben sich von MTV zu einer Unplugged-Sessions einladen lassen. Die Schweden nutzten die Gelegenheit, um eine erfrischende Mischung aus Hits und Raritäten in alternativen Arrangements einzuspielen. Wie man sich darauf vorbereitet hat? “Das werden wir oft gefragt, aber es gibt keine gute Antwort”, sagte Bassist Carl-Johan Fogelklou beim Interview mit der APA in Wien. “Es ist einfach so passiert. Wir haben uns nichts Besonderes überlegt, sondern nur die Songs gespielt. Das Ergebnis ist etwas Besonderes geworden.”

Das Album “MTV Unplugged: Above And Beyond” (Universal) erscheint am 12. November und gibt einen guten Überblick über die Karriere der Schweden. Neben den populären Stücken interpretieren Mando Diao auch B-Seiten und bisher unveröffentlichte Lieder. Man wollte kein akustisches “Greatest Hits” abliefern: “Wenn man nur Hits auf einer Platte hat, geht die Dynamik verloren”, betonte Fogelklou. “Wir haben gelernt, dass man zwischen den Radio-Songs mehr experimentieren sollte.”

“Es passiert”

Die Aufgabe sei der Gruppe prinzipiell nicht schwer gefallen. “Wir haben unser ganzes Leben lang akustische und elektrische Sets gespielt”, berichtete Sänger und Gitarrist Björn Hans-Erik Dixgard. Aus den Sessions vor der Aufzeichnung hätten sich die Unplugged-Versionen herauskristallisiert: “Beim kreativen Schaffen macht man sich keine großen Gedanken, was man gerade tut. Es passiert.”

Unterstützung beim MTV-Auftritt bekamen Mando Diao u.a. von Klaus Voormann, Musiker, Designer und Mitstreiter der Beatles. Dixgard: “Irgendwann wollte sich Carl seinen Bass von Klaus bemalen lassen. Was er auch getan hat. Dann haben wir ihn zu Konzerten eingeladen, wir sind Freunde geworden. Es lag auf der Hand, ihn zu fragen.” So illustrierte Voormann den Abend. Juliette Lewis (“eine Idee der Plattenfirma”) wirkte ebenso mit wie Ray Davies von den Kinks. “Wir haben uns überlegt, mit welchen etablierten Kollegen wir gerne arbeiten würden. Davies war in der Top Five”, so Fogelklou. Zum jazzigen “Chet Baker” steuerte die US-Newcomerin Lana Del Ray die Vocals bei. “Sie hat diese Stimme vom Typ Marilyn Monroe. Wie Zucker”, schwärmte Dixgard.

“Furchtbar, in England zu touren”

Allgemein fühlen sich Mando Diao derzeit sehr wohl mit ihrem Status, verrieten die beiden Musiker beim Gespräch. Das Arbeiten falle ihnen trotz des Erwartungsdrucks leichter als früher. “Weil wir mehr Kontrolle haben. Wir verfügen über die nötige Erfahrung im Studio”, sagte Fogelklou. Und sein Kollege ergänzte: “In allen unseren Alben steckt das Herz und die Seele von Mando Diao. Aber die ersten Alben waren ein Kampf, bis wir alle unsere Ideen durchsetzen konnten.” Reinreden lasse man sich aus Prinzip nie: “Auf das Feedback der Fans hören wir. Aber auf die Leute, die mit uns Geld verdienen, hören wir nicht.”

In vielen Ländern Europas zählt die Gruppe zu den Top-Acts. In Großbritannien kennt man Mando Diao dagegen kaum. “Wir werden es nie in England schaffen”, meinte Fogelklou, “weil wir dort gar nicht mehr hinwollen. Das Land ist die Hölle. Es ist furchtbar, in England zu touren – alles ist schmutzig, das Essen schlecht, die Leute gemein. Der Süden ist ok, der Rest des Landes furchtbar.” Dixgard legte nach: “Es gibt gute Kultur aus England, der Tee schmeckt gut, aber Tourneen und die Musikindustrie in England sind das Schlimmste überhaupt.”

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