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Energy Globe für den "Gut-Geh-Raum"

Erster umfassend autofreier Raum vor einer Schule in Vorarlberg
Erster umfassend autofreier Raum vor einer Schule in Vorarlberg ©Alexandra Serra
Die Landeshauptstadt Bregenz wurde für den „Gut-Geh-Raum“ vor der Schule Schendlingen mit dem Energy Globe Vorarlberg ausgezeichnet.
Energy Glob für "Gut-Geh-Raum"
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Der „Gut-Geh-Raum“ ist der erste umfassend autofreie Raum vor einer Schule in Vorarlberg und flankiert von einem Bündel an Begleitmaßnahmen.

Am Morgen zwischen halb acht und viertel vor ballt es sich vor der Schule Schendlingen: 600 Kinder und Jugendliche strömen zu Fuß und mit dem Rad aus den Nebenstraßen und ballen sich in Gruppen auf dem Weg von der Bushaltestelle zu den Schuleingängen. Dazwischen werden nicht wenige Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht.

Doppelt so viel Schüler sicher zur Schule bringen

Spätestens seit sich die Anzahl der Schüler mit der Zusammenlegung der Volks- und der Mittelschule am neuen Standort verdoppelt hat, würde das im Chaos enden. Es wurden jedoch rechtzeitig Maßnahmer ergriffen. Rund um den „Gut-Geh-Raum“, einen verkehrsfreien Raum vor dem Schulgebäude, ist ein Maßnahmenbündel zur Reduktion des motorisierten Verkehrs vor der Schule entstanden, das von der Stadt als eines von 12 Projekten zum Energy Globe Vorarlberg 2019 eingereicht wurde.

Mobilität der Zukunft geprägt

„Dieses Projekt ist deshalb ein Leuchtturm, weil es an einer wichtigen Schnittstelle stattfindet: der Schule. Hier trifft die Mobilität verschiedener Generationen aufeinander: Der Schulweg der Schüler prägt auch ihr weiteres Mobilitätsverhalten – und ihre Einstellung wirkt sich auch auf ihre Eltern und Großeltern aus“, stellt Mobilitätslandesrat Johannes Rauch bei der Übergabe des Energy Globe fest und lobt die Stadt für den behutsamen Umgang mit einem konfliktträchtigen Raum, der allen einen reibungslosen und sicheren Weg zur Schule ermögliche, ohne dabei die Nachbarschaft einzuschränken.

Damit beschreibt Rauch die zentrale Aufgabe, die sich die Projektverantwortlichen im Amt der Landeshauptstadt stellten: Wie kann es gelingen, doppelt so viele Schülerinnen und Schüler wie zuvor sicher zur Schule und durch den Auflauf davor zu bringen? Die Lösung besteht im Kern in einem temporären Fahrverbot vor der Schule. Die Wuhrwaldstraße ist zwischen Holzackergasse und Steinachstraße für den motorisierten Verkehr an Schultagen zwischen 7:15 und 17 Uhr gesperrt. Außerdem wurden die Parkplätze am Schulgelände um drei Viertel reduziert.

Das Projekt beginnt jedes Jahr aufs Neue

„Um das Konfliktpotential weiter zu reduzieren, setzen wir in den beiden Schulen auf bewusstseinsbildende Maßnahmen“, so Volksschuldirektor Bruno Jagg. „Damit wollen wir den Anteil der der Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen, weiter erhöhen.“ Ein plakativer Imagefilm, ein von den Kindern gestaltetes Wandbild aus Naturmaterial zur Verschönerung einer Unterführung am Schulweg oder Wettbewerbe wie Schoolbiker oder Klimameilen sollen dabei helfen, vor allem die jährlich neuen Kinder und Eltern mit sanfter Mobilität buchstäblich abzuholen.

Der „Gut-Geh-Raum“ in aller Kürze

  • Verdoppelung der Schülerzahl von 300 auf 600 durch Zusammenlegung der VS und der NMS am selben Standort
  • dadurch Kapazitätsengpässe auf der Straße (Elterntaxis) und an der Bushaltestelle (Aufenthaltsfläche für die wartenden und ein- und aussteigenden Kinder)
  • Lösung: Wuhrwaldstraße im Bereich vor der Schule an Schultagen von 7:15 bis 17 Uhr autofrei, Reduktion der Parkplätze vor der Schule, Erhöhung der Stellflächen für Fahrräder
  • Begleitmaßnahmen: Imagefilm, bewusstseinsbildende Maßnahmen
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