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Energiekosten: "Handelsbetriebe rutschen in Verlustzone"

Carina Pollhammer und Wilfried Hopfner
Carina Pollhammer und Wilfried Hopfner ©WKV / Canva
Die Vorarlberger Händler fordern Unterstützungsmaßnahmen in Form eines Energiekostenzuschusses.
Schlechte Stimmung im Handel
Jobs im Handel bedroht

"Viele heimische Betriebe machen bereits Verluste aufgrund der Energiekostensteigerungen", zeigen sich Wirtschaftskammer-Präsident Wilfried Hopfner und Carina Pollhammer, Obfrau der Sparte Handel, besorgt.

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"Existenzbedrohende Ausmaße"

„Die Energiekostensituation nimmt bereits existenzbedrohende Ausmaße an. Viele Händler können die Kostenexplosion nicht mehr alleine stemmen“, warnt Carina Pollhammer, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Vorarlberg (WKV) und führt aus: „Der Lebensmittelhandel ist aufgrund der erforderlichen Kühlungen besonders betroffen. Unterstützung benötigt aber der gesamte stationäre Handel.“ Pollhammer verweist dabei auch auf die oft kleinen Gewinnmargen im Handel, die zwischen einem und drei Prozent liegen.

„Gibt es auf der Kostenseite solche Herausforderungen wie derzeit, dann wird eine vorausschauende Planung unmöglich, manche Händler rutschen dadurch sogar in die Verlustzone“, ergänzt Wirtschaftskammer Vorarlberg-Präsident Wilfried Hopfner. Auch die Umsätze würden aktuell unter den Erwartungen liegen, denn die Kauflaune der Kunden sei durch die aktuelle Situation eher gering.

Steigende Stromkosten

Wie hoch die Kostensprünge sind, illustrierte der Bundesspartenobmann Rainer Trefelik bereits dieser Tage anhand mehrerer Beispiele:

  • Bei einem Elektrohändler stiegen die Energiekosten von 500.000 Euro im Vorjahr auf 1,8 Millionen Euro heuer
  • Eine Modekette, die im Vorjahr Stromkosten von 150.000 Euro hatte, muss 2022 rund 800.000 Euro für Strom zahlen
  • Bei einem Multibrandanbieter legten die Energiekosten von 2,1 Millionen auf 11 Millionen Euro zu

Hilfsmaßnahmen gefordert

Bislang wurde von Seiten der Bundesregierung ein Energiekostenzuschuss für Betriebe beschlossen, deren Energie- und Strombeschaffungskosten auf mindestens drei Prozent des Produktionswertes belaufen.

"Diese Werte erreichen unsere heimischen Händler nicht, dennoch braucht es auch für diese sowie die heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe dringend Unterstützung hinsichtlich der Energiekosten“, fordert Wilfried Hopfner.

(red)

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