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EM-Quali geht in heiße Phase

Das Qualifikationsrennen für die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz geht am Samstag in die heiße Phase.

Während Deutschland und im Sog des DFB-Teams auch Tschechien bereits am Wochenende als erste Mannschaften auf sportlichem Weg die Tickets für die EURO 2008 lösen können, fürchten einige Traditionsteams mit einem Ausrutscher alle Chancen liegenzulassen. Gefährdet sind dabei neben Weltmeister Italien auch Frankreich, Spanien oder Portugal.

Die „Squadra Azzurra“ ist in Genua gegen Georgien ebenso haushoher Favorit wie Vize-Weltmeister Frankreich, der auf den Färöer gastiert – trotzdem geht die Angst vor einer Pleite um. „Eine Waffe ist auf unseren Kopf gerichtet. Aber das ist gut, weil es uns motiviert“, meinte Frankreichs Teamchef Raymond Domenech.

Alle Augen in Gruppe B sind aber auf den Glasgower Hampton Park gerichtet, wo Sensationsspitzenreiter Schottland auf die Ukraine trifft. Für die Osteuropäer geht es um alles oder nichts. „Wir haben uns die Chance erarbeitet, uns zu qualifizieren – aber das ist schon alles. Nun haben wir so etwas wie drei Cup-Endspiele und werden sehen, ob wir den finalen Schritt schaffen können“, meinte der schottische Teamchef Alex McLeish. Sein Gegenüber Oleg Blochin hat im Fall des Scheiterns seinen Rücktritt angekündigt.

Keinen Umfaller erlauben kann sich im beinharten Ausscheidungsrennen um zwei EM-Plätze in Gruppe A ein Vertreter aus dem Quartett Polen (21 Punkte/11 Spiele), Finnland (19/11), Portugal (17/10) und Serbien (16/10). Alle vier Nationen treffen am Samstag jeweils auf einen Nachzügler, wobei die Skandinavier auswärts in Belgien der schwerste Gegner erwartet. „Wir haben unsere erste Teilnahme an einer EM im Auge und wir wollen das schaffen. Ansonsten würden wir jahrelang schlechte Erinnerungen haben – und ich hasse schlechte Erinnerungen“, erklärte Polens Torhüter Artur Boruc. Austria-Profi Jacek Bak steht im polnischen Kader.

Während Deutschland schon mit einem Unentschieden in Irland die EM-Planungen starten, und bei einem Sieg auch Nachbar Tschechien mitreißen kann, würden Kroatien (23/9) und England (20/9) mit Heimerfolgen gegen Israel bzw. Estland den Erfolgsdruck auf den spielfreien Dritten Russland (18/9) erhöhen. „Wir respektieren Israel, aber ich glaube nicht, dass wir uns bei einer anständigen Leistung Sorgen machen müssen“, meinte Kroatien-Teamchef Slaven Bilic, der unter anderem auf den verletzten Salzburger Niko Kovac verzichten muss. Bei den Engländern fällt Abwehrchef John Terry mit einer Knieverletzung aus.

Ein schwerer Auftritt in Kopenhagen wartet auf die Nationalelf Spaniens. In einem „Spiel der letzten Chance“ hilft Dänemark gegen die Iberer nur ein Sieg, um die Chance auf die EM aufrechtzuerhalten. „Es ist einfach: Wir müssen gewinnen“, meinte Teamchef Morten Olsen vor der Partie, die 40 Prozent der dänischen Bevölkerung via TV verfolgen wollen. „Das ist das wichtigste Spiel seit der WM. Wenn wir verlieren, ist unser Schicksal nicht länger in unseren Händen“, umriss Spaniens Mittelfeldspieler Cesc Fabregas die Ausgangslage. Bei den Nordeuropäern gibt Spanien-Legionär Christian Poulsen (FC Sevilla) nach seiner Roten Karte im strafverifizierten Skandalspiel gegen Schweden ein Comeback.

Der regierende Europameister Griechenland (19/8) würde mit einem Heimsieg gegen Bosnien-Herzegowina in Gruppe C ebenso einen Riesenschritt in Richtung EURO machen wie Nachbar Türkei (17/8), der in Moldawien antritt. Der Dritte Norwegen (17/9) ist spielfrei. Ebenfalls nur in der Rolle des interessierten Beobachters befindet sich in Gruppe G Bulgarien, wenn das Führungsduo Rumänien und die Niederlande in Constanta im direkten Duell aufeinandertrifft. Der Sieger darf sich mit einem Bein bei der EM wähnen. „Das wird das Spiel unserer ganzen Generation – einer Generation, die die Luft eines großen Turniers noch nicht geatmet hat“, stimmte Rumäniens wiedergenesener Kapitän Cristian Chivu sein Team ein.

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