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Elke Heidenreich war verblüfft über Einladung zur Festrednerin

Sie sei "verblüfft" über die Einladung gewesen, bei den Salzburger Festspielen die Festrede zu halten, sagte die deutsche Journalistin, Talkmasterin, Kabarettistin und Autorin Elke Heidenreich am Freitag in Salzburg.

Über ihre Rede am Samstag wollte sie nichts Konkretes bekanntgeben, außer so viel, dass es zuerst eine lange Version gab und sie diese dann kürzte.

“Ich habe fast alle bisherigen Festspielreden gelesen. Dann habe ich mir gedacht, die müssen mir egal sein, ich muss meine eigene schreiben. Zuerst gab’s eine lange Version. Ich hab’ erst alles aufgeschrieben, was mir zum Motto der diesjährigen Festspiele (“Denn stark wie die Liebe ist der Tod”, Anm.) eingefallen ist, dann habe ich zu kürzen begonnen”, schilderte Heidenreich die Entstehung der Festspielrede.

Eine enge Beziehung zur Musik habe sie schon immer gehabt, sagte die Journalistin. Sie habe sich mit Opern beschäftigt und Libretti sowie eine Kinderoper geschrieben. “Die Opern habe ich schon immer geliebt. Es hat mich gefreut, in der Oper zu arbeiten, habe auch Texte für Opern bearbeitet. Ich arbeite für die kleine Oper, in der großen bin ich aber zu Hause”. Eine große Oper hat sie jetzt geschrieben, die am 6. Dezember unter dem Titel “Adrianas Fall” in Köln Premiere hat, kündigte Heidenreich an. Die Musik dazu stammt von Marc-Aurel Floros.

Als anerkannte Expertin und großartige Literatur-Vermittlerin sei Elke Heidenreich eine hervorragende Wahl als Festrednerin, sagte Salzburgs LH Gabi Burgstaller bei der Präsentation der Festspielrednerin. Gemäß dem “Frauen-Ranking 2008” des Magazins “Cicero” sei Heidenreich die “einflussreichste deutsche Intellektuelle”. Heidenreich selbst hält Rankings “für einen Schwachsinn”. Frauen seien als Festspielrednerinnen bisher die Ausnahme geblieben. Für Festspiel-Intendant Jürgen Flimm, der Heidenreich als Festspielrednerin vorgeschlagen hat, gehört sie zu den herausragenden Frauen der deutschen Öffentlichkeit.

Heidenreich wurde 1943 im hessischen Korbach geboren. Nach der Schule studierte sie in der Zeit von 1963 bis 1969 an den Universitäten München, Hamburg und Berlin Germanistik, Publizistik, Religionswissenschaft und Theatergeschichte. Ab 1970 war sie als freie Mitarbeiterin für das SWR-Fernsehen und den Hörfunk tätig. So entstand beispielsweise 1971 zusammen mit ihrem Mann, dem Schriftsteller und Drehbuchautor Bernd Schröder, das Hörspiel “Die Geburtstage der Gaby Hambacher”. Von 1983 bis 1999 schrieb sie eine Kolumne in der Zeitschrift “Brigitte”. Als Kinderbuchautorin verfasste sie beispielsweise die Katzengeschichte “Nero Corleone”.

Heidenreich wurde einem größeren Publikum in den TV-Sendungen “Literaturmagazin”, “Durchblick”, “Kölner Treff” und “live” bekannt. Zuvor schrieb sie Hörspiele und Drehbücher. Durch ihre kabarettistischen Auftritte als “Else Stratmann” in den Sendungen von den Olympischen Spielen aus Los Angeles (1984) und Seoul (1988) erreichte sie große Popularität. Als Schriftstellerin trat Elke Heidenreich mit Titeln wie “Kolonien der Liebe” (1998), “Am Südpol, denkt man, ist es heiß” (1998), “Der Welt den Rücken” (2002) und “Mit unseren Augen” (2007) in Erscheinung.

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