AA

Elektrische Zukunft der großen Autohersteller

©pixabay.com/hrohmann
Genau genommen ist die Thematik „elektrisch angetriebene Fahrzeuge“ nicht neu. Tesla hat dieses Thema auch nicht erfunden, aber Tesla versteht es die Vermarktung zu perfektionieren und daraus einen Hype zu kreieren. Bereits in den Jahren 1983 bis 1985 wurde ein Golf I mit einem elektrischen Antrieb gebaut.

Der so genannte „Stromgolf“ – dieses Modell wurde insgesamt 25 Mal gebaut. Hersteller der Fahrzeuge war die GES (Gesellschaft für elektrischen Straßenverkehr), die Golf-Karosserien in den Jahren 1983 bis 1985 unter dem Label CitySTROMer für den Elektroantrieb umbauten. BBC (heute ABB) stellte die Antriebs- und Ladetechnik, Wilhelm Hagen (heute Exide) stellte die Traktionsbatterien bei. Es sind nur mehr zwei Fahrzeuge aus dieser Serie bekannt, die NR. 24 steht im Werksmuseum des Herstellers und die Nr. 17 ist im Privatbesitz von Josef Juza, auch bekannt unter der Internetadresse www.golfsrudel.at .

1997 baute Audi als Erster – und nach wie vor Einziger – Hersteller in Europa ein Hybridfahrzeug in Serie: den Audi duo auf Basis des A4 Avant. Für seinen Antrieb sorgten ein 1,9-Liter-TDI mit 90 PS und zusätzlich ein Elektromotor mit 29 PS. Beide trieben gemeinsam die Vorderräder an. Eine Blei-Gel-Batterie im Heck speicherte die elektrische Energie. Ebenfalls mit Ende 1997 baute Toyota für Japan den ersten Prius. Die größere und mit Schrägheck gestaltete zweite Generation wurde Ende 2003 vorgestellt. Seit dem Frühjahr 2009 wird er weltweit in der dritten Modellgeneration angeboten.

Wie man sieht, sprechen wir hier mittlerweile von über 30 Jahren Erfahrung, um nicht zu sagen Geschichte, zum Thema Elektroantrieb oder zumindest Hybrid-Antrieb. Hätte sich diese Technologie damals schon durchgesetzt, dann sähe unser Straßenbild heute bereits ganz anders aus und wir hätten auch kein Problem mehr, bis 2020 die utopischen CO2 Grenzwerte im Flottenverbrauch zu erreichen.

In den letzten 3 Dekaden ist, bei jedem herkömmlichen Hersteller, hinter den Kulissen viel Zeit, Geld und Energie in die Forschung zu diesem Thema gelaufen. So wirklich punkten konnte jedoch noch kein Hersteller, bis eben Tesla auf der Bildfläche erschien. Über Tesla haben wir in den letzten Artikeln bereits ausführlich gesprochen. Der entscheidende Unterschied ist, dass Tesla als eigene, moderne Marke gesehen wird. Ähnlich wie ein i-phone muss ein Tesla S Modell gar nicht wirklich so viel mehr können oder darstellen, aber es ist hipp dazu zu gehören. Das erste Modell sah anders aus als die Modell der herkömmlichen Hersteller und, egal ob gerechtfertigt oder nicht, ein Model S kostet eine ordentliche Summe Geld, und wer sich dieses leisten kann, erreicht damit einen gewissen Standard. Aus diesem Standard wird schnell ein Status auf welchen man stolz ist und den man zeigen kann, und den selbstverständlich auch andere erreichen wollen.
Tesla hat einen Level erreicht, der den herkömmlichen Herstellern Falten auf der Stirn bereitet. Auch wenn diese selbstverständlich ebenfalls bereits Autos mit E-Antrieb oder zumindest Hybrid-Antrieb anbieten, wie z.B. BMW i3 oder i8 oder Audi A3 e-tron, so kommen sie damit nicht so recht vom Fleck und schaffen damit nicht den Turnaround. Wenn sie diese Marschrichtung weiter verfolgen, dann werden Hersteller wie Tesla ihnen aufgrund des Prestiges den Rang ablaufen und sie können stets nur hinterherlaufen. Was braucht es also, um auf diesem Gebiet bei den Käufern richtig punkten zu können? Kurz gesagt, es braucht komplett neue Mobilitätskonzepte, und dazu gehört weit mehr als nur ein alternativer Antrieb. Mehr dazu im nächsten Artikel.

  • VIENNA.AT
  • E-Mobility
  • Elektrische Zukunft der großen Autohersteller
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen