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Elektriker-Formel I, die Dritte

©FIA
Still und leise, aber nicht heimlich sind Batterie-elektrische Autos auch im internationalen Renn-Zirkus angekommen.
Die Formel E-Boliden

Vielmehr hat FIA-Präsident Jean Todt seinen eigenen initiiert: die Elektro-Weltmeisterschaft, genannt Formel E. Am 13. September 2014 startete die Strom-Rennserie. Gefahren wird, azyklisch zur Formel I, auf eigens konstruierten fünf Meter langen Monoposti mit Elektromotor. Das ausschließlich auf zwei bis drei Kilometer langen Stadt-Kursen, über gesamt rund 300 Kilometer, quer über die Kontinente: in Hongkong, Paris, Montreal, London, unter anderem.In der ersten Saison waren die Karten gleich verteilt: Start-Fahrzeug war (und ist es in der Basis noch) der heckgetriebene Spark Renault SRT_01E, ein Kooperationsprodukt mit MacLaren und Dallara. Die Leistung: maximal 270 PS. Die Top-Speed: begrenzt mit 225 km/h. Die Batterie-Kapazität (Lithium Ionen): 28 kW/h. Das Gewicht: 888 Kilo (inklusive Fahrer). Die – ebenfalls einheitlichen – Reifen stammen von Michelin. Mit der zweiten Saison wurden eigene technische Entwicklungen an Motor, Inverter, Getriebe und Kühlsystem zugelassen.

Für die laufende Saison, deren Auftakt am 9. Oktober in Hongkong über die urbane Strecke ging, wurde das Gesamtgewicht der Fahrzeuge auf 880 Kilo gesenkt, zulässig ist jetzt auch Allradantrieb.

Zwei Besonderheiten zeichnen, zusätzlich zur Absenz von Auspuffgeräuschen, die Formel E aus. Es stehen stets zwei Boliden pro Fahrer parat: Aufgrund der noch eingschränkten Batteriekapazität und damit begrenzten Reichweite muss etwa zur Halbzeit das Fahrzeug gewechselt werden. Weiters wurde der sogenannte Fan Boost eingeführt: Über Social Media-Netzwerke kann man dem jeweiligen Favoriten kurzfristig eine Leistungssteigerung zukommen lassen.

Mehr Teams, mehr Rennen, mehr Städte

Noch ist die Formel E auf zehn Teams à zwei Fahrzeuge beschränkt. Nach dem Hersteller Renault, der von Beginn an direkt integriert war, ist heuer, als zweite Marke, Jaguar eingestiegen. Die anderen acht Teams sind, wie zum Beispiel Virgin Racing DS Automobiles Privatteams: Audi Sport steht hinter Abt Schäffler, will 2017/2018 aber, nach dem Ausstieg aus dem Langstrecken-Sport (Le Mans), als Marke vertreten sein. 2018/2019 wollen BMW und Mercedes einsteigen und die Formel E als Plublicity-trächtige Basis für die Entwicklung ihrer künftigen Elektromodelle nützen.

Auffallend ist, wie viel Prominenz in und hinter der Formel E steckt. Die Fahrer heißen Nicolas Prost (der Sohn), Bruno Senna (der Neffe), Nelson Piquet (der Sohn), Nick Heidfeld (er selbst) & Co. Hinter den Teams stecken Ex-Formel I-Fahrer wie Alain Prost (Renault), Unternehmer wie Richard Branson (Virgin), Filmstars wie Leonardi diCaprio (Venturi).

Gefahren werden in der laufenden Saison insgesamt zwölf Rennen. Das zweite Race am 12. November setzte  – eine absolute Premiere! – die Hauptstadt von Marokko, Marrakesch, unter Racing-Strom, vor dem Hintergrund des Umweltkongresses COP22. Nach der Winterpause geht es jenseits des Atlantik, in Buenos Aires, am 18. Februar, weiter. Auf dem Rennkalender stehen in der Folge: Mexico City, Monte Carlo, Paris, Berlin, Brüssel, New York und – zum Finale – Montreal. Bewerbungen an die FIA geschickt hat jedoch eine Reihe weiterer Städte, darunter Zürich. Wien ist leider – noch! – nicht dabei. War aber immerhin kürzlich Schauplatz der  FIA-Siegerehrung, in der Hofburg. Und da bekam Sebastian Buemi, der Champion der Formel E 2015/2016, seine Trophäe überreicht.

(KECKEIS)

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