Das würde einem Umsatz von 60 Mio. Euro entsprechen, sagte Elektra-Bregenz-Chef Kürsat Coskun im Gespräch mit der APA. Laut Bilanz im Amtsblatt der Wiener Zeitung hat die Elektra Bregenz AG 2014 mit 38 Angestellten 31,8 Mio. Euro Umsatz gemacht und 962.000 Euro Gewinn ausgewiesen. Coskun erwartet heuer schon 40 Mio. Euro Umsatz. Für Wachstum investiere sein Unternehmen derzeit viel in Marketing, auch wenn der Gewinn dadurch zuletzt zurückgegangen ist. Man profitiere in Österreich sehr vom guten Ruf der Elektra Bregenz, von der auch die Eigenmarke Beko der türkischen Mutterfirma Arcelik vertrieben wird. Auf Beko-Geräte entfielen 2014 rund 40 Prozent des Umsatzes von Elektra Bregenz.
Elektra Bregenz als Ideengeber
Produktion gibt es in Österreich keine, großteils werden die Geräte in der Türkei hergestellt. Einzelne Produktkategorien wie Mikrowellen kommen aber auch aus China. In allen drei Marken werde auf die gleiche Qualität geachtet, die Unterscheidung liege im Design, sagte Coskun. Vor allem bei Elektra Bregenz will man mit Innovationen punkten, etwa einem Herd, der erkennt wo der Topf steht und genau dort heiß wird, oder einem Kühlschrank, der im Urlaub kaum Strom verbraucht. Österreich habe eine große Kochtradition und Elektra Bregenz sei für die Forschungsabteilung in der Türkei ein wichtiger Ideengeber, umreißt Coskun die Stärke des Nischenmarktes Österreich für die weltweit tätige Konzernmutter.
Türkischer Großkonzern Arcelik
Die gemeinsame Mutter der drei Marken ist Arcelik, ein türkischer Großkonzern, der in 130 Ländern mit zehn Marken seine Haushaltsgeräte verkauft. Wichtigste internationale Marke ist bisher Beko, aber auch Grundig soll weltweit forciert werden. Die in Österreich weithin unbekannte Arcelik Group hat 2014 einen Umsatz von 12,5 Mrd. Türkische Lira (nach heutigem Kurs etwa 3,8 Mrd. Euro, Ende 2014 noch 4,3 Mrd. Euro) und einen Gewinn von 638 Mio. Lira (heute 195 Mio. Euro) ausgewiesen. Nach eigenen Angaben hat Arcelik in den vergangenen fünf Jahren zu den 200 Firmen mit den meisten Patentanmeldungen bei der WIPO gehört und stellt ein Drittel aller internationalen Patente mit Ursprung Türkei. 60 Prozent des Konzernumsatzes werden außerhalb der Türkei gemacht.
Arcelik gehört wiederum zum Familienkonglomerat Koc Holding, die laut Finanzbericht 2014 mit 85.500 Mitarbeitern 68,6 Mrd. Lira (heute 21 Mrd. Euro) Umsatz und 4,2 Mrd. Lira Gewinn ausgewiesen hat.
(APA)