Die Zulassung von Frauen zur niedrigsten Weihestufe, dem Diakonat, wäre für ihn "ein erster Schritt", wie er im Interview mit dem ORF erklärte. In seiner Diözese gebe es "Gemeindeleiterinnen, Organisationsleiterinnen und Teams, die Seelsorgeräume miteinander leiten: Frauen, Männer - Priester als Moderatoren". Auch andere Diözesen in Österreich würden "umsetzen, was auch kirchenrechtlich im Rahmen ist", so Elbs.
Freilich: In Osteuropa oder Afrika sei der Blick auf verschiedenste "heiße Eisen" unterschiedlich. Jede die Weltkirche betreffende Entscheidung sei "sinnvollerweise" einem großen Diskussionsprozess unterworfen, Dieser Prozess erfordere Zeit, "sehr viel Zeit und für ungeduldige Menschen wie mich manchmal auch zu viel Zeit", wie Elbs anmerkte.
Prävention von Missbrauch
Bischof Elbs, der in der Österreichischen Bischofskonferenz für Opferschutz zuständig ist, sprach sich auch in Hinblick auf Missbrauchs-Prävention für eine "gute Mischung von Frauen und Männern in der Kirche" aus. Deshalb seien alle diesbezüglichen Gremien mindestens "paritätisch" besetzt, teilte er dem ORF mit.
Verschiedene Talente einbringen
Mehr Mitverantwortung von Frauen wäre laut Elbs aber auch aus anderen Überlegungen angebracht: "Ich glaube, wenn wir die Welt heute anschauen, dann ist es wichtig, dass Frauen und Männer in allen Bereichen des menschlichen Lebens präsent sind und die verschiedenen Talente - theologisch würde ich sagen Charismen - einbringen. Und das gilt auch für das Weiheamt", erklärte der Bischof. Dass Frauen zu Diakoninnen geweiht werden können, wäre "sinnvoll und angebracht". Die Frage, ob man Frauen zu den unterschiedlichen Weiheämtern der römisch-katholischen Kirche zulassen soll, würden auch viele andere Bischöfe "mit Ja beantworten", sagte Elbs.
(Quelle: Katholische Presseagentur Kathpress)