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Eklat um SJ-Chefin Herr bei der Gedenkfeier der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Im Rahmen der internationalen Befreiungsfeier der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, an der am Sonntag mehr als 9.000 Menschen aus aller Welt teilnahmen, kam es zu einem Eklat. Die SJ bzw. deren Vorsitzende Julia Herr protestierte mittels Plakaten gegen die aktuelle türkis-blaue Regierung - wofür sie von ÖVP und Co. massiv kritisiert wurde.
Gedenken am Heldenplatz
Fest der Freude am 8. Mai

Hintergrund der internationalen Befreiungsfeier des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen war das Gedenken an die Gräueltaten des NS-Terrors und die Erinnerung an die Befreiung am 5. Mai 1945.

Größte Gedenkfeier der Welt in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Von den mehr als 9.000 Teilnehmern wurde ein symbolischer Akt der Solidarität gesetzt. Es handelte sich um die größte der mehr als 100 Gedenkfeiern, die an diesem Tag zum Schwerpunktthema “Niemals Nummer. Immer Mensch” vielerorts in Österreich stattfanden. Und das nicht nur auf nationaler Ebene: Das Gedenken in Mauthausen ist weltweit das größte mit Kranzniederlegungen und Delegationen aus mehr als 100 Ländern, die in ihren Landessprachen begrüßt werden.

Julia Herr und die SJ nutzten Veranstaltung für Protest

In diesem Rahmen setzten die SJ-Vorsitzende Julia Herr und weitere Mitglieder der Sozialistischen Jugend mittels mitgebrachter Plakate ein kritisches politisches Statement gegen “rechtsextreme Einzelfälle” – ein Seitenhieb auf FPÖ und ÖVP sowie konkret gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz, den Herr auf ihrem Twitter-Account auch direkt ansprach.

Massive Kritik der Jungen ÖVP: Gedenken für Wahlkampf missbraucht

Die Reaktion des politischen Gegners ließ nicht lange auf sich warten:  Die Junge ÖVP bzw. deren Generalsekretärin Laura Sachslehner warf der SJ in einer Aussendung vor, diese habe “leichtfertig das Gedenken an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und des Zweiten Weltkrieges missbraucht, um billiges politisches Kleingeld zu wechseln” und  Fotos für ihren Wahlkampf zu sammeln, “anstatt anzuerkennen, dass am heutigen Tag die Opfer und die Befreiung im Vordergrund stehen”.

“Bevor die Sozialistische Jugend auch die nächste Gedenkfeier zu ihrer politischen Bühne macht, könnte sie lieber anfangen gegen rot-blaue Koalitionen in den eigenen Reihen zu demonstrieren. Eine KZ-Gedenkstätte ist jedoch definitiv kein passender Ort dafür”, so Sachslehner in dem Schreiben.

Julia Herr kontert gegen die Vorwürfe

Herr wiederum ließ die Vorwürfe gegen die Aktion nicht unkommentiert stehen, sondern meldete sich noch weitere Male via Twitter zu Wort, wobei sie betonte, dass es beim Gedenken darum ginge, Lehren aus der Vergangenheit für die Zukunft zu ziehen und dem Rechtsextremismus in heutiger Zeit etwas entgegenzusetzen. Zudem erklärte sie, dass Aktionen wie diese seitens der SJ auch im Vorjahr stattgefunden hätten und der Vorwurf, es handle sich um Stimmungsmache für den Wahlkampf, daher unzulässig sei.

(red)

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