Eklat bei ARD-Show: Hallervorden verteidigt Verwendung von N- und Z-Wort

Die ARD hat sich nach heftiger Kritik hinter Dieter Hallervorden gestellt. Der 89-jährige Kabarettist verwendete in der Sendung "75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow" Formulierungen wie "Zigeunerschnitzel" und "Negerkuss". Die Szene war Teil eines neu interpretierten Sketcheinstiegs, der laut ARD "überspitzt den Wandel der Sprache" thematisieren sollte.
Nicht zeitgemäß – aber bewusst gewählt
In einer Stellungnahme betonte die ARD, dass Hallervorden bewusst provozieren wollte. In seiner Rolle als Häftling habe er sich auf eine Episode aus dem Kultformat Nonstop Nonsens bezogen, das 1977 ausgestrahlt wurde. Der Sketch wurde nicht originalgetreu übernommen, sondern mit neuen, kontroversen Einleitungen versehen. Die Formulierungen wurden als satirisches Mittel eingesetzt, heißt es.
Kritik an ARD und NDR
Doch nicht nur Hallervorden steht in der Kritik – auch der Sender selbst gerät unter Druck. Medien wie Die Zeit bezeichnen die Szene als "Tiefpunkt des Abends". Kritisiert wird vor allem, dass der Beitrag trotz Voraufzeichnung nicht geschnitten wurde. Der produzierende NDR habe sich laut Berichten entschieden, die Szene unkommentiert zu senden.
Wiederholte Kontroversen
Es ist nicht das erste Mal, dass Hallervorden mit politischen Aussagen für Aufsehen sorgt. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er ein Facebook-Video zur Lage in Gaza, das wegen antisemitischer Töne kritisiert wurde. Auch bei der Romy-Verleihung 2015 sorgte er mit der Formulierung, er führe den Preis "heim ins Reich", für Empörung.
(VOL.AT)