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Eisenstangen-Attacke in Wien: Prozess im Oktober

Der Prozess findet am 8. Oktober statt.
Der Prozess findet am 8. Oktober statt. ©APA/Hans Punz
Am 8. Oktober muss sich jener 41-Jähriger vor Gericht verantworten, der Ende Dezember zwei Wienerinnen mit einer Eisenstange attackiert und verletzt haben soll.
Frau blutüberströmt aufgefunden
Weitere Frau attackiert
Verdächtiger ausgeforscht
Verdächtiger in Haft
Anklage wegen zweifachen Mordversuchs

Der 41-Jährige, der Ende Dezember in Wien zwei Frauen mit einer Eisenstange bzw. einem Mauerhammer attackiert und diesen schwerste Kopfverletzungen zugefügt haben soll, muss sich am 8. Oktober vor Geschworenen verantworten. Die Anklage lautet auf versuchten Mord in zwei Fällen und schweren Raub, da der Angeklagte den Opfern noch Wertgegenstände abgenommen haben soll.

Einweisung in Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt

Darüber hinaus hat die Staatsanwaltschaft gemäß Paragraf 21 Absatz 2 StGB die Einweisung des Mannes in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. Einem psychiatrischen Gutachten zufolge ist er zwar zurechnungsfähig, aber aufgrund seiner Persönlichkeitsstruktur derart gefährlich, dass ohne haftbegleitende therapeutische Maßnahmen nach seiner Entlassung wieder mit Straftaten mit schweren Folgen zu rechnen wäre.

Mann zertrümmerte Gesicht einer 25-Jährigen

Beim ersten Überfall in Margareten soll der Angeklagte am 30. Dezember eine 25-jährige Kindergartenpädagogin über mehrere Stunden hinweg verfolgt haben, bevor er sie mit einer eineinhalb Kilogramm schweren Eisenstange attackierte. Die Ermittler kamen dem Mann auf die Spur, weil das Handy des Opfers, das er mitgenommen hatte, geortet werden konnte. Laut Anklage hatte er der Frau mit der Waffe zunächst einen wuchtigen Schlag auf den Kopf versetzt. Als diese zu Boden stürzte, drosch er ihr die Eisenstange zwei Mal ins Gesicht. Die 25-Jährige erlitt multiple Knochenbrüche am Schädel und im Gesicht sowie ausgedehnte Hirnblutungen. Ein Gesichtsknochen wurde regelrecht zertrümmert, was eine Deformation bewirkte, die die junge Frau ihr Leben lang begleiten wird.

Ihre Verletzungen waren laut einer gerichtsmedizinischen Expertise "unmittelbar lebensbedrohend". Hätte in diesem Fall die Rettungskette nicht so gut funktioniert und wäre nicht rasche ärztliche Hilfe erfolgt, wäre die 25-Jährige nach Dafürhalten des Gerichtsmediziners Christian Reiter gestorben.

Karlsplatz in Wien: Frau konnte nach Attacke flüchten

Auch das zweite Opfer dürfte der Angeklagte nach einem Lokalbesuch in der Innenstadt über einen längeren Zeitraum verfolgt haben, wobei es am Weg vom Karlsplatz zur Argentinierstraße zu Annäherungsversuchen gekommen sein soll. Völlig unvermittelt soll der 41-Jährige der 36 Jahre alten Frau am 31. Dezember plötzlich einen 800 Gramm schweren Maurerhammer auf den Kopf geschlagen haben. Die Frau erlitt unter anderem einen Eindrückungsbruch am Schädel, konnte aber flüchten und noch selbst ins Krankenhaus fahren.

Mann wurde von den "Blicken der Frauen provoziert"

Der Angeklagte war am 9. Mai 2018 aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er eine vierjährige Freiheitsstrafe wegen schweren Einbruchsdiebstahls verbüßt hatte. Insgesamt weist der Mann vier Vorstrafen auf, allesamt wegen Vermögensdelikten. Nach seiner Entlassung hatte er in einer betreuten Wohngemeinschaft für ehemalige Häftlinge gelebt. Er soll im Vorfeld der inkriminierten Taten über mehrere Wochen hinweg immer wieder nächtliche Ausfahrten mit seinem Mountainbike unternommen haben, um in Kontakt mit Frauen zu kommen, die sich am Heimweg befanden. Nach seiner Festnahme gab er an, er habe sich "nicht getraut, sie anzusprechen". Zudem sei er "von den Blicken der Frauen provoziert worden, dies hätte ihn aggressiv gemacht", behauptete der 41-Jährige.

(APA/Red)

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