Rankweil. (VN) Die Pattstellung in der Diskussion um die Nahversorgung im Rankweiler Ortszentrum ist offenbar einer breiten Einigung auf politischer Ebene gewichen. Die Firma Sutterlüty präsentierte eine neue Variante ihrer Pläne für Rankweil. War zuerst geplant, den derzeitigen Standort von der Landammanngasse in die Stiegstraße zu verlegen und dazu einen kleineren Markt im Vinomna Center zu installieren, wird jetzt am Standort Landammanngasse, der sich in der Kernzone befindet und bereits seit 1964 die Nahversorgung im Ortszentrum gewährleistet, zum „Sutterlüty-Flagshipstore“ ausgebaut.
Überzeugendes Konzept
Das Konzept überzeugte: Alle Fraktionen stimmten den Plänen zu. Das bestätigte der Bürgermeister von Rankweil, Martin Summer, im Gespräch mit den VN. „Damit sind alle Bedingungen erfüllt, man kann von einer Win-win-Situation sprechen.“ In der Stiegstraße wird ein abgespeckter Markt errichtet, der in diesem Gebiet die Nahversorgung gewährleistet. Statt der ursprünglich angedachten 1600 Quadratmeter wurde die Verkaufsfläche auf nunmehr geplante 950 Quadratmeter verkleinert. Damit werden auch alle Wünsche der Anrainer erfüllt. Eine angedachte Straßenneugestaltung „ob dem Stieg“ ist bei dieser Größe nicht mehr notwendig.
Sutterlüty ist damit ein Befreiungsschlag in der Nahversorgungsdebatte gelungen. Auch die Grüne Liste, bislang vehementer Gegner des Sutterlüty-Marktes in der Stiegstraße und seines „Satelliten“ im Vinomna Center, zeigt sich zufrieden. Christoph Metzler: „Endlich finden unsere Bedenken Gehör.“
Keine Widmung erforderlich
Der neue Markt am alten Standort wird von Sutterlüty mit rund 1400 Quadratmeter geplant. Ihre Forderungen sieht auch die SPÖ erfüllt: Sie sorgte sich um die Nahversorgung des Unterdorfes, das im Falle der bisherigen Pläne ohne Nahversorger gewesen wäre. „Die Menschen, die unter der Bahn wohnen, hätten als nächste Nahversorger einzig die Märkte am Ortsrand gehabt“, freut sich Werner Nesensohn über die Wende in der Debatte. Für den Bau in der Landammanngasse ist keine neue EKZ-Widmung erforderlich, bestätigt Bürgermeister Summer, der mit einem raschen Baubeginn rechnet. Vorausgesetzt, im Land wird zügig reagiert, aber davon gehe er aus, sagt Summer, der sich auch durch die Allparteien-Einigkeit bestätigt fühlt.
Der Sutterlüty-Markt im Kerngebiet wird für Rankweil noch wichtiger, als er es bisher war. Denn im Gebiet „Bahnhof Nord“ soll ein Wohn- und Geschäftsviertel entstehen, das von Fachleuten mit dem Götzner Garnmarkt verglichen wird. Ein Nahversorger ist ein wichtiger Mosaikstein für dieses Vorhaben. Sutterlüty will beim Bau und im Sortiment gleichermaßen auf Regionalität setzen. Geschäftsführer Alexander Kappaurer: „Wir setzen auf regionale Handwerker und natürliche Materialien.“
Nahversorgung neu
- Erhöhung der Kaufkraftbindung gegenüber dem vorherigen Konzept um 20 Prozent
- Merowingerviertel/Unterdorf hat weiterhin einen Nahversorger
- Arbeitsplätze: 15 neue Arbeitsplätze werden geschaffen
- Gastronomie und Synergien für den Handel in Rankweil
- Entspricht den Zielsetzungen der Quartiersbetrachtung
- Anbindung an den ÖPNV