Ausgesetzte exotische Schildkröten gehören zu den Problemkindern in heimischen Gewässern. Eine österreichweite Studie soll die aktuellen Bestände der Reptilien erfassen.
Seit Jahren trifft man in den Gewässern des Rheintales auf exotische Reptilien, die Rotwangen-Schmuckschildkröte und andere Sumpfschildkröten haben sich in Baggerseen und Riedgräben bei uns etabliert. Gemeinsam ist diesen Reptilien, dass sie als münzgroße Jungtiere für die Terrarienhaltung gekauft wurden. Irgendwann wurde dann das Terrarium zu klein, und die Schildkröten wurden in die freie Natur entsorgt. Jetzt befasst sich eine gesamtösterreichische Studie mit diesen unbeliebten Aliens, Projektpartner in Vorarlberg ist die inatura in Dornbirn.
Die inatura-Fachberater bitten in diesem Zusammenhang alle Vorarlberger, ihre Beobachtungen von Sumpfschildkröten in freier Natur zu melden. Neben Angaben zu Beobachtungsort und datum ist eine genaue Artbestimmung wichtig. Da diese oft schwierig ist, sind die Experten für die Zusendung digitaler Fotos der Reptilien sehr dankbar. Die Tiere selbst sind am Ort der Beobachtung zu belassen und sollten möglichst wenig gestört werden.
Klaus Zimmermann und seine Beraterkollegen waren in den vergangenen Jahren verstärkt mit Meldungen zu exotischen Sumpfschildkröten in Vorarlberg befasst. Das Einfangen der Tiere und ihre Unterbringung in kontrollierten, privaten Teichen brachte keine Lösung. Die Reptilien büxten immer wieder aus, und wurden erneut in die inatura gebracht. Auch die Anzahl an tatsächlichen Neubeobachtungen blieb trotz der Fangaktionen konstant hoch. Das aktuelle Forschungsprojekt versucht, die tatsächlichen Bestände der exotischen Schildkröten in Österreich zu erfassen und deren ökologische Auswirkungen auf die heimische Natur abzuklären.
Meldungen erbeten an:
inatura Erlebnis Naturschau GmbH
Jahngasse 9
6850 Dornbirn
Telefon: 05572 / 23235
Mail: fachberatung@inatura.at