"Eine Wahl ist eine Teamarbeit": Wie sich Vorarlberg auf die Nationalratswahl vorbereitet

Mit der Nationalratswahl steht eines der wichtigsten politischen Ereignisse in Österreich an. Martina Schönherr ist die Leiterin der Landeswahlbehörde in Vorarlberg. Mit VOL.AT sprach sie über die umfangreichen Vorbereitungen und logistischen Herausforderungen.
Organisation und Teamarbeit als Schlüssel
Die Nationalratswahl sei eine sehr große Aufgabe, gibt Schönherr zu verstehen. Vor allem, was die Organisation angehe, betont Schönherr. Dabei gehe es nicht nur um den Wahltag, sondern um die Vorbereitung einer Vielzahl von Drucksachen wie Stimmzettel und Wahlvorschläge. "Es bedeutet aber auch vor allem eine Schulung der Wahlbehörden, sich auf neue Rechtslagen sozusagen vorzubereiten und diese zu verinnerlichen", erklärt die Leiterin der Landeswahlbehörde. "Es bedeutet auch, sehr viele Fragen zu beantworten und im direkten Kontakt mit den Gemeinden zu sein."
Video: Was man zur Wahl wissen sollte
"Eine Wahl ist eine Teamarbeit"
Die Wahlleiterin betont, dass der Erfolg der Wahl maßgeblich von der Zusammenarbeit eines gut eingespielten Teams abhänge: "Das Wichtigste, damit eine Wahl wirklich gut klappt, ist ein sehr gutes Team, das dahinter steht." Die Wahl muss organisiert und vorbereitet werden. Hier sei die Wahlabteilung des Innenministeriums intensiv mit der Nationalratswahl beschäftigt. Im Land gibt es ein Kernteam aus drei Mitarbeiterinnen, das sich gemeinsam mit Schönherr um die Wahlorganisation kümmert. "Es sind natürlich noch weitere Personen involviert, wenn es beispielsweise um die IT geht", erklärt sie. Auch Grafiker und Mitarbeiter von Druckereien, die die Stimmzettel erstellen, kommen dazu. "Man sieht den Wahltag, aber das, was davor und auch danach passiert, das sehen die Wählerinnen natürlich in der Regel nicht", betont sie. Auch für die Gemeinden sei es eine große Aufgabe, Wahlkarten auszugeben und Bürger zu informieren. "Eine Wahl ist keine Einzelleistung, eine Wahl ist eine Teamarbeit", meint Schönherr.

Technische Unterstützung bei der Auszählung
Auch die Auszählung der Stimmen wird sorgfältig organisiert. In Vorarlberg setzt man dabei auf eine spezielle Software, die im Bundesland mitentwickelt wurde: "Das ist eine Software, die wir mit entwickelt haben", betont Schönherr gegenüber VOL.AT. Diese ermögliche es, die Sofortmeldungen aus den Gemeinden über die Bezirkswahlbehörden zur Landeswahlbehörde zu übermitteln. Dort würden sie auf Plausibilität geprüft und dann am digitalen Weg an das Innenministerium nach Wien gesendet, schildert die Leiterin der Landeswahlbehörde.

Wählen leicht gemacht: So funktioniert es richtig
Um sicherzustellen, dass die Stimme gültig ist, sollten die Wähler gut informiert sein. Das jeweilige Wahllokal und die Öffnungszeiten finden sich auf der zugeschickten Wahlinformation. "Wichtig ist, ich kann bei der Nationalratswahl einmal eine Parteistimme vergeben", erklärt die Wahlleiterin. "Das heißt, ich kann ein Kreuz oder ein Zeichen setzen, bei der Partei, die ich wählen möchte. Und bei der gleichen Partei kann ich ebenfalls noch Vorzugsstimmen vergeben." Die Namen der Regional-, Landes- und Bundesparteiliste seien am Stimmzettel aufgereiht. Der Name kann eingetragen werden. Man könne nur der Partei, die man gewählt habe, eine Vorzugsstimme geben, betont sie.
Auf die Frage, wann eine Stimme ungültig ist, antwortet sie: "Ungültig ist eine Stimme immer dann, wenn die Wahlbehörde bei der Auszählung nicht erkennen kann: Was ist der Wille des Wählers?" Dies könne der Fall sein, wenn keine Partei angekreuzt wurde oder mehrere Parteien gewählt wurden. Wichtig sei, dass der Wähler eindeutig zeige, was er wählen möchte.
Briefwahl: Was zu beachten ist
Wer am Wahltag nicht persönlich erscheinen kann, hat die Möglichkeit der Briefwahl. Die Wahlleiterin weist darauf hin, dass die Briefwahlstimmen rechtzeitig abgegeben werden müssen. "Am Samstag in der Früh werden noch einmal die Post Briefkästen geleert", verdeutlicht Schönherr. "Dann kommt meine Stimme auch noch rechtzeitig an." Zudem kann die Briefwahl am Sonntag in jedem Wahllokal in Österreich während der Öffnungszeiten abgeben werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Wahlkarte bis Sonntag 17 Uhr bei einer Bezirkshauptmannschaft abzugeben. "Das kann ich auch außerhalb von Vorarlberg machen", so die Leiterin der Landeswahlbehörde. "Wir sind bisher schon bei einer höheren Anzahl an ausgestellten Briefwahlkarten als wir letztes Jahre um diese Zeit waren."
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(VOL.AT)