Nicole C. Vosseler
Der Himmel über Darjeeling
Bastei Lübbe
Cornwall, 1876. Helena Lawrence, mit siebzehn Jahren Vollwaise, sieht sich und ihren kleinen Bruder vor dem finanziellen Ruin. Der attraktive Ian Neville macht ihr ein Angebot: Er wird für ihr Auskommen sorgen, wenn sie ihn heiratet. Nach anfänglichem Widerwillen sieht Helena keinen anderen Ausweg und begleitet Ian nach Indien. Quer über den Subkontinent reisen sie bis nach Darjeeling auf Ians Teeplantage. Helena verliebt sich in das fremde, märchenhafte Land und in ihren Mann. Doch Ian verbirgt ein dunkles und gefährliches Geheimnis …
Wenn Gedanken in die Ferne schweifen dann bei diesem Buch. Vosseler nimmt den Leser mit auf eine Reise ins exotische Indien, lässt Kultur, Architektur, Gerüche, Gewürze, Farben entdecken. Mit ausschweifenden und lebendigen Schilderungen schafft die Autorin das Literaturprinzip “Kopfkino” in jeder Hinsicht. Die spannende Liebesgeschichte zieht den Leser obendrein in ihren Bann.
Beim Lesen lässt sich allerdings das Gefühl nicht verleugnen, dass alles schon mal da war. Abgesehen davon, dass man in diesem Fall für Liebesromane empfänglich sein sollte, kann die Autorin trotz fundiertem, lobenswertem Handwerk nicht über einige Abkupferungen ähnlicher Werke hinwegtäuschen. Des öfteren scheinen die Charaktere etwas platt.
Fazit: Empfehlenswert für jene, die von dieser Art Literatur einfach nicht genug kriegen. “Finger weg” für jene, die sich tiefgründig-einfallsreiche Originalität erwarten. [MAS]
