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Eine Region mit großem Wachstum

Mäder ist die Gemeinde im Land mit dem stärksten Wachstum.
Mäder ist die Gemeinde im Land mit dem stärksten Wachstum. ©hellrigl
Mäder, Koblach und Altach zählen zu Gemeinden mit stärkstem Wachstum.
Bevölkerungswachstum

Altach, Götzis, Koblach, Mäder. (hbr) Während kleine Gemeinden in den Talschaften mit Abwanderungsproblemen zu kämpfen haben, boomen die Einwohnerzahlen im Rheintal, wie die VN berichteten. Besonders in der Kummenbergregion wächst die Bevölkerung rasant. Drei Gemeinden liegen in den Top 10 der Statistik: Altach weist im Vergleich zum Jahr 1971 ein Plus von 61 Prozent auf, Koblach zählt 95 Prozent mehr Einwohner und in Mäder sind es sogar 134 Prozent.

 

Somit ist Mäder die Gemeinde mit dem stärksten Wachstum landesweit. Aber auch Götzis weist mit einem Plus von über 30 Prozent ein beachtliches Wachstum auf. Eines haben die Gemeinden amKumma gemeinsam: Sie zeichnen sich als attraktive Wohngemeinden mit einer hohen Lebensqualität aus. „Die zentrale Lage mitten im Rheintal mit Arbeitsplätzen „vor der Haustüre”, die gute Verkehrsanbindung in die Städte, in die Schweiz und nach Liechtenstein sowie Natur- und Erholungsgebiete in nächster Nähe sind sicher Kriterien, um hier wohnhaft zu werden”, sind sich die Bürgermeister der Region einig.

 

Boom-Gemeinde Mäder

Ein Grund für das starke Wachstum in Mäder seien die günstigeren Konditionen für Baugrund im Vergleich zu den anderen Kummenberggemeinden und die Verfügbarkeit, meint Bürgermeister Rainer Siegele. „Durch den starken Zuzug ist die Verbundenheit zu Grund und Boden weniger stark ausgeprägt und so wurde der Baugrund bereitwilliger in den letzten Jahren verkauft.” Verzeichnete Mäder im Jahr 1951 768 Einwohner, so entwickelte sich die Gemeinde seither stark. Aktuell hat Mäder 3784 Bewohner. Durch die Bevölkerungszunahme in den 80er- und 90er-Jahren wurde 1992 eine Gemeindeentwicklungsplanung durchgeführt und zehn Jahre später wurden mit dem Räumlichen Entwicklungskonzept Leitziele der Ortsentwicklung festgelegt. Dies hatte zur Folge, dass Bauerwartungsland von 21,3 auf 6,5 Hektar zurückgewidmet wurde.

Platz für 10.000 Koblacher

In Altach und Koblach haben sich die Einwohnerzahlen seit 1951 in etwa verdreifacht. Koblach hat noch große Baugrundreserven und könnte mit dem gewidmeten Baugebiet auf 10.000 Einwohner anwachsen. „Allerdings ist es mit der Verfügbarkeit schlecht bestellt, da sich der meiste Baugrund in privater Hand befindet”, so Fritz Maierhofer. Und auch in Altach ist Baugrund kaum verfügbar. „Durch die Finanzkrise werden Immobilien wieder verstärkt als Wertanlage gesehen”, weiß Bürgermeister Gottfried Brändle. „Die Lage zeigt sich oft schon prekär, wenn nämlich junge Menschen in Altach bleiben möchten und dieses Vorhaben am Erwerb des Grundstücks scheitert”, so Brändle weiter.

Moderateres Götzis

Auch die größte Gemeinde der Region, Götzis, ist seit 1971 um 31 Prozent auf aktuell knapp 11.000 Einwohner gewachsen. Aber im Vergleich zu den Nachbarn, doch moderater. Bürgermeister Werner Huber ist Vorsitzender der Region amKumma. Er beurteilt den Zuzug als positiv, hält aber fest, dass sich das Wachstum verflachen wird. „Zum einen wohnen heute weniger Menschen in einer Einheit und zum anderen wird der günstige Baugrund auch in den kleineren Gemeinden geringer.” In Götzis wurde laut Huber in den vergangenen Jahren einiges an Mietwohnungen geschaffen, Eigentum entwickle sich langsamer, da freie Baugründe kaum zu erhalten seien.

Infrastruktur schaffen

Durch den starken Zuzug dürfen sich die Kommunen über das Attribut „junge Gemeinde” freuen. Gleichzeitig wissen die vier Bürgermeister, dass Wachstum auch eine Herausforderung beinhaltet. Gilt es doch, die Infrastruktur bereitzustellen und in die Kinderbetreuung zu investieren. „Somit steigt natürlich die Pro-Kopf-Verschuldung”, resümiert Siegele.

 

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