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"Eine Medaille ist das Ziel"

©UWW
15 Jahre nach ihrem Weltmeistertitel greift Ringerin Oleksandra Kogut (37) wieder an, diesmal für Österreich.

Wenn am 13. September in Kroatien die Ringer-Weltmeisterschaften beginnen, wird auch eine Athletin aus dem Ländle auf der Matte stehen, die den Sport über zwei Jahrzehnte geprägt hat und nun mit beeindruckender Lebensgeschichte zurückkehrt: Oleksandra Kogut, 37 Jahre alt, Mutter von drei Kindern, Lehrerin und Ringerin aus Leidenschaft.

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©KSV Götzis

Vom Kindheitstraum zur Weltmeisterin

Eigentlich war es die ältere Schwester, die Kogut einst zum Ringen brachte. "Komm einfach mal mit", sagte sie damals. Aus dem Mitgehen wurde Begeisterung, aus Begeisterung wurde eine Karriere. Mit zwölf begann sie, heute sind es über 20 Jahre Ringersport.

Ihren größten Erfolg feierte die gebürtige Ukrainerin 2010 in Moskau, als sie Weltmeisterin in der Klasse bis 51 Kilogramm wurde, damals noch für ihr Heimatland.

Seit 2020 startet sie für Österreich. ©Ringsport Austria

2005 war sie bereits Junioren-Weltmeisterin in Litauen, 2006 folgte EM-Gold. Bis 2012 blieb sie international aktiv, ehe sie ihren heutigen Mann, Vitaly Markotenko, kennenlernte – ebenfalls Ringer, damals schon Nationaltrainer in Österreich.

Die Sportlerin vom KSV Götzis (rechts). ©UWW

Die WM-Starterin übersiedelte nach Vorarlberg, heiratete, bekam Kinder und kehrte schließlich doch auf die Matte zurück. Seit 2020 ist sie österreichische Staatsbürgerin und kämpft nun für den KSV Götzis.

Ein Zeichen setzen

"Jede WM ist besonders", sagt Kogut. Auch, weil sie eigentlich schon abgeschlossen hatte mit dem Sport. Doch der Ruf der Matte war stärker. "Ich möchte zeigen, dass man mit Disziplin und der richtigen Einstellung alles schaffen kann. Gerade für meine Kinder will ich ein Vorbild sein."

Drei Bronzemedaillen bei Weltcups zeigen: Sie gehört auch heute noch zur erweiterten Weltspitze.

Auf und abseits der Matte ein Team: Oleksandra Kogut und Vitaly Markotenko. ©Ringsport Austria

Eine Medaille in Zagreb sei das Ziel. "Ich stecke mir immer hohe Ziele. Ich will sehen, wo ich stehe. Aber Minimum: Edelmetall." Favoritinnen? Gegnerinnen, auf die sie besonders achtet? "Das spielt keine Rolle. Bei der WM sind die Besten dabei. Ich muss bereit sein, egal wer kommt."

Als Dreamteam zum Erfolg

Dass Markotenko nicht nur ihr Ehemann, sondern auch ihr Trainer ist, sei kein Nachteil – im Gegenteil. "Vitaly kennt mich in- und auswendig. Ich muss ihm nichts erklären." Auch er selbst sieht das sportlich: "Ich muss sie nicht motivieren, manchmal muss ich sie eher bremsen."

Die beiden teilen nicht nur den Alltag, sondern auch die Leidenschaft für den Sport. "Es ist schwer, Familie, Beruf und Sport unter einen Hut zu bringen, aber wir sind beide ein bisschen verrückt nach Ringen."

Auch Johannes Ludescher (rechts) ist in Kroatien mit von der Partie. ©Ringsport Austria

Ludescher mit dabei

Neben Kogut wird mit Johannes Ludescher (Freistil, bis 125 kg) vom KSK Klaus ein zweites Ländle-Ass in Zagreb auf der Matte stehen. Auch er konnte in den vergangenen Monaten mit starken Leistungen überzeugen, zuletzt mit einem Sieg in Bukarest und Silber beim Weltcup in Nizza.

(VOL.AT)

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