AA

Eine Frau mit berauschenden Talenten - Kritik und Trailer zum Film

Die vor allem für dramatische Rollen bekannte französische Schauspielerin Isabelle Huppert hat mit "Eine Frau mit berauschenden Talenten" wieder eine Komödie gedreht. Huppert spielt eine Dolmetscherin bei der Polizei, die in finanziell schwieriger Lage plötzlich Gelegenheit bekommt, per Drogenhandel zu Geld zu kommen. Ihr verliebter Chef (Hippolyte Girardot), eine durchtrieben-sympathische Nachbarin (Jade Nadja Nguyen), kleine Dealer und harte Drogenbosse sorgen für einen rasanten Verlauf der neuen Gangsterkarriere.

Eine sympathische Dolmetscherin im Rauschgiftdezernat wird zur mysteriösen Drogenpatin? Isabelle Huppert zeigt auf der Leinwand, wie schnell ein solcher Schritt getan werden kann. Und wie amüsant. In den heimischen Kinos läuft "Eine Frau mit berauschenden Talenten" am Freitag an.

Eine Frau mit berauschenden Talenten - Kurzinhalt zum Film

Es geht um Drogen. Um einen ziemlich großen Haufen Drogen. Patience hat sogar Probleme, den ganzen Stoff im Keller ihrer Pariser Hochhauswohnung unterzubekommen. Doch Isabelle Huppert lässt als Patience kaum Zweifel aufkommen, dass sie auch diese Situation irgendwie meistern wird. Die bei uns vor allem für ihre dramatischen Rollen bekannte französische Schauspielerin zeigt als "Eine Frau mit berauschenden Talenten" des französischen Regisseurs und Drehbuchautors Jean-Paul Salome eine sehenswerte Variante ihrer ebenso überzeugenden komödiantischen Seite - eine rasant erzählte Story.

Patience ist zwar ebenso selbstbewusst wie schlagfertig, doch es wächst ihr einfach alles über den Kopf. Die Mutter liegt im teuren Pflegeheim, finanziell ist sie ohnehin am Ende, dazu ein aufreibender Job, zwei auch nicht anspruchslose Töchter und vom viel zu früh gestorbenen Mann ist nur die romantische Erinnerung geblieben. Und dann kommt auch noch eine fette Rechnung vom Pflegeheim.

Als Dolmetscherin gehört Patience zu einem Drogendezernat der Pariser Polizei. Sie übersetzt die überwachten Telefonate, auch als die nächste große Lieferung ansteht. Weil sie einen am Deal beteiligten Burschen schützen will, muss sie die Polizeikollegen auf eine falsche Fährte locken - und hat plötzlich selbst einen Lieferwagen voller Drogen. Das klingt nach neuer Chance, viel Geld und sorgenfreiem Leben.

Patience wandelt sich nebenberuflich zu "la daronne", die Alte. So nennen sie die Dealer, mit denen sie nun verhandelt. Die Kontakte hat sie aus dem Job. Den Wandel zur Kriminellen erleichtern zudem Erfahrungen aus Kindheitstagen, als ihre Eltern sie für Kurierdienste einsetzen. Ihr Chef Philippe (Hippolyte Girardot) hat schon eine Auge auf sie geworfen. Er wäre gern ihr Liebhaber und mehr sogar, ihr Lebenspartner. Aber Philippe ist ein bisschen bieder - und schlimmer noch: Leiter der Drogenfahndung im Fall des verschwundenen Stoffs.

Zwischen Kleindealern und brutalen Drogenbossen, ihrer entzückend zurückhaltenden, aber schwer durchtriebenen chinesischen Nachbarin (Jade Nadja Nguyen) und den stets präsenten Polizeikollegen setzt Patience den Inhalt ihres Kellers erst Tasche für Tasche, schließlich Koffer für Koffer in Bargeld um. Doch die um ihren Stoff gebrachte Mafia ist ihr genauso hart auf den Fersen wie der zunehmend misstrauisch ermittelnden Philippe.

Eine Frau mit berauschenden Talenten - Die Kritik

Huppert ist über den in Frankreich erfolgreichen Roman von Hannelore Cayre auf die Rolle gestoßen. Während sie es las, erzählte ihr Regisseur Salome von seinem Interesse an dem Stoff. "Das war wirklich ein sehr glücklicher Zufall", sagt Huppert im Gespräch mit der dpa. "Es wäre sehr schade gewesen, wenn sie jemand anderen für die Rolle hätten haben wollen."

Salome suchte nach seinen Worten "eine wirklich tolle Schauspielerin mit einem Sinn für Ironie und Komödie". Huppert habe lange nicht mehr eine solche Rolle gespielt, "das hat etwas ihr Image gebrochen, das wir von den dramatischen Filmen der vergangenen Jahre kennen". Huppert zeigt sich noch immer fasziniert von der Rolle der Patience: "Sie ist ein bisschen von allem, ohne es zu bemerken. Sie ist unbewusst eine Anarchistin und sie ist Feministin, ohne es zu wissen."

Schon im Buch angelegt, zeigt der Film am Beispiel so spezieller Dinge wie Drogenhandel, aber auch mit Blick auf Alltägliches wie Nachbarschaft und Miteinander die Gemengelage kultureller Differenzen, verschiedener Ethnien, unterschiedlicher Nationalitäten, sozialer Differenzen einer Großstadt von heute. Huppert: "Das Multikulturelle wie hier im Film in Paris zeigt die Realität in großen Städten. Das ergibt dann eine interessante Mischung."

Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/Red)

  • VIENNA.AT
  • Kinostarts
  • Eine Frau mit berauschenden Talenten - Kritik und Trailer zum Film
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen