Mit einer Wette unter Freunden wurde eine wollene Lawine in Bewegung gesetzt, damit hatten weder Dieter Heidegger noch Barbar Öhe gerechnet. Ein Schal, der vom Schlossplatz bis zur Ruine Alt Ems reicht, war Inhalt der Plänkelei, inzwischen hat der Schal eine Länge von 246 Metern erreicht, ein Ende ist nicht absehbar. Längst ist es keine Emser Angelegenheit mehr, Frauen aus dem ganzen Land reißen sich darum, mitstricken zu können.
Vom Schlosscafé bis ins Lusthaus
Erste Station am Freitag war das Schlosscafé, wo Ottilie und Hannelore Franz, sowie Monika und Claudia Helfenbein bereits auf den Schal warteten. Ottilie hatte den Schal gemeinsam mit ihren Schwiegertöchtern Hannelore und Sabrina schon um ca. 45 Meter verlängert. In einem großen Grüngutsack schleppte Initiatorin Barbara Öhe den Schal in den Pavillon, wo sofort die Stricknadeln wieder zu klappern anfingen. Die Vinothek Hill war nächster Treffpunkt, auch bei einem Glas Wein lässt es sich hervorragend stricken, von dort ging es ins Lusthaus, auch da warteten schon ein paar Frauen mit den Nadeln im Anschlag. Im Café Lorenz hatte Seniorchefin Helga Obwegeser mit ihren Strick-Kumpaninnen Helga Benzer, Traudl Rüdisser und Liesl Steinbauer emsig am Schal gearbeitet. „Wir haben morgens um 9 Uhr angefangen und bis in den Nachmittag gestrickt, insgesamt 3,5 Meter“, so Obwegeser. Im Lorenz hatten sich auch Edith und Lynda eingefunden, Lynda strickt auf südafrikanisch. „Ich durfte meinen Töchtern nicht das Stricken beibringen, wir haben in Südafrika eine andere Methode“, so die gebürtige Südafrikanerin.
Gemeinsam für den guten Zweck
Also haben zahlreiche Frauen ein neues Hobby entdeckt und stricken nun auf Biegen und Brechen für den guten Zweck. Lernschwache Kinder sollen im Herbst 2015 die Nutznießer sein, wenn der Schal in Einzelteilen zu Bestpreisen verkauft werden wird. Natürlich wieder am Herbstmarkt, dort wo alles begann. Demnächst wird das wollene Kunstwerk mit einem Kran in die Höhe gezogen, um die Reißfestigkeit zu testen, es wird einen 24 Stunden Strickmarathon geben und jede Frau/Mann, die sich noch beteiligen wollen, sind herzlich willkommen. In Hohenems gemeinsam etwas auf die Beine stellen, Spaß haben und sich für eine gute Sache einsetzen, das gefällt den Leuten und viele machen begeistert mit. Erstaunlich, was eine toughe Frau wie Barbara Öhe Kirchner in der Lage ist, auf die Beine zu stellen. Unermüdlich düst sie mit dem Schal durch die Gegend, organisiert Stricktreffen, sucht Mitstreiter und Sponsoren. Unterstützt wird sie dabei von zahlreichen FreundInnen und natürlich von all jenen, die fleißig stricken, säckeweise Wolle anschleppen und mit sonstigen Taten aktiv an der Sache beteiligt sind.
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