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Ein Tagebuch als Mahnmal

Leise Töne, sowohl im vorgetragenen Text als auch in der Musik, erwartete das Publikum bei der Anne Frank Lesung im Pfarrsaal Zemma.
Leise Töne, sowohl im vorgetragenen Text als auch in der Musik, erwartete das Publikum bei der Anne Frank Lesung im Pfarrsaal Zemma. ©JW
Bludenz. (jw) Am vergangenen Sonntag lud das Veranstaltungszentrum Zemma zu einer szenischen Lesung anlässlich des 70. Todestages von Anne Frank.
Anne Frank Lesung im Pfarrsaal Zemma

Gemeinsam mit der renommierten Schauspielerin und Regisseurin Renate Bauer las die Bludenzerin Silvia Comploj Auszüge aus dem bekannten und ergreifenden „Tagebuch der Anne Frank“. Für die musikalische Umrahmung zeichneten sich der Vorarlberger Musiker Herbert Walser-Breuss an der Trompete und der italienische Jazzmusiker Roasario Bonaccorso am Kontrabass verantwortlich. Zahlreiche Interessierte, darunter auch Stadtpfarrer Pater Adrian, kamen, um der szenischen Lesung beizuwohnen.

Tagebuch als Freund

Die ausgewählten und vorgetragenen Szenen lieferten dabei nicht nur einen gelungenen Querschnitt durch das literarische Werk, sondern ließen das anwesende Publikum auch einen Einblick in das bewegte und bewegende Leben der Anne Frank bekommen. Ein Mädchen, das sich mit all seinen Gedanken und Ängsten seinem Tagebuch, liebevoll Kitty genannt, vollauf anvertraut hat wie einem besten Freund. So erfährt man nicht nur von ihrem jahrelangen Leben im Verborgenen und ihrer ständigen Angst vor Bombenangriffen, sondern auch von ihrem Wunsch nach Normalität und ihrer Sehnsucht nach Freiheit.

Leise Töne

Dem Ensemble gelang es dabei auf einfühlsame Weise diesen berührenden und beklemmenden Momenten mit reduzierter Atmosphäre den nötigen Platz zu geben. Die Anne Frank Lesung zeigte auf einfach und doch eindringliche Art, wie wichtig auch die leisen Töne und v.a. das Hin- und Zuhören sein können. Gerade in Hinblick auf herausfordernde Situationen, wie sie die Welt gegenwärtig zu bewältigen hat, darf und muss man die dunklen Kapitel der Vergangenheit nicht vergessen, sondern sich der Fehler bewusst werden, damit sich Geschichte nicht wiederholt.

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