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Ein Tag im Zeichen von HIV/AIDS

Jugendliche wissen heute so viel wie noch nie über HIV und Safer Sex – und sie gehen mit dem eigenen Risiko so sorglos um wie noch nie.

Dieser Widerspruch war für das pharmazeutische Unternehmen Pfizer Anlass, die HIV/AIDS Awareness-Kampagne „safe4fun” ins Leben zu rufen. Nun geht safe4fun in die Schule und startet ein Projekt, das Lehrer unterstützt und Jugendlichen Raum gibt für Fragen und aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Safer Sex und HIV/AIDS.

In Österreich infizieren sich täglich 1-2 Menschen mit dem HI-Virus. Die meisten Neuerkrankungen sind inzwischen auf sexuelles Risikoverhalten zwischen Mann und Frau zurückzuführen. Speziell junge Menschen verhalten sich zunehmend riskant. Ein Drittel aller Jugendlichen vergisst oder verzichtet beim „ersten Mal” auf ein Kondom. Sie sind sich ihres Risikos nicht bewusst und halten HIV/AIDS noch immer für ein Thema, das in erster Linie Drogenabhängige oder Homosexuelle betrifft. Der zunehmend sorglose Umgang von Teenagern mit dem Risiko einer HIV-Infektion zeigt den dringenden Bedarf an Aufklärung und war für das pharmazeutische Unternehmen Pfizer Anlass, in Kooperation mit der Österreichischen AIDS-Gesellschaft und den AIDS-Hilfen Österreichs im März vergangenen Jahres die Awareness-Kampagne „safe4fun” ins Leben zu rufen.

„safe4fun” will junge Menschen am Anfang ihrer Sexualität bewusst machen, dass HIV/AIDS kein Randgruppenthema ist, sondern alle betrifft – jeder kann sich anstecken, der ungeschützten Geschlechtsverkehr riskiert. Dr. Robin Rumler, Geschäftsführer von Pfizer Österreich, hält daher diesen Schritte im Rahmen der Kampagne für besonders wichtig: „Nach der Entwicklung der Webseite www.safe4fun.at, die mit bzw. von Jugendlichen für Jugendliche gestaltet wurde, und einem Elternservice [1] gingen wir nun auch in die Schule. Wir starteten in Zusammenarbeit mit der Aids Hilfe Wien ein Projekt in einem Wiener Gymnasium, das als Pilot für eine Kooperation mit anderen Schulen steht.”

Sex & HIV: vernachlässigtes Thema in der Schule

Sexualerziehung an Österreichs Schulen ist zwar im Lehrplan enthalten, wie und in welchem Umfang in der Schule über Sexualität und die Verhütung von Schwangerschaft sowie sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV/AIDS informiert wird, hängt großteils vom Engagement der (Biologie)Lehrer ab. Das Konzept des fächerübergreifenden Unterrichts wird an kaum einer Schule umgesetzt. Viele Pädagogen fühlen sich mit diesem sensiblen Thema allein gelassen und manchmal auch überfordert.

Laut einer österreichweiten Schülerbefragung [2] werden Informationen über Sexualität, Verhütung und sexuell übertragbare Erkrankungen wie AIDS im Aufklärungsunterricht lediglich im Umfang von insgesamt durchschnittlich 3,6 Stunden wahrgenommen. Dabei konzentriert sich der Unterricht weniger auf aktive Auseinandersetzung sondern wird von den Schülern vorwiegend als Frontalvortrag erlebt. Nur 43% der befragten Jugendlichen konnten mitarbeiten, diskutieren etc. Sexualerziehung ist aber mehr als reine Vermittlung von Wissen wie Babys gemacht werden. Toleranz und Abbau von Vorurteilen in Bezug auf sexuelle Orientierung, Entstigmatisierung HIV-positiver Menschen, Verantwortung für sich und den Sexualpartner, Wertschätzung des eigenen Körpers und damit Risikobewusstsein für sexuell übertragbare Erkrankungen wie HIV/AIDS sind mindestens genauso wichtige Themen. „Damit Jugendliche Risiken und Folgen einschätzen lernen und vermeiden können, ist es enorm wichtig, ihnen Raum für Fragen zur Sexualität zu geben und gemeinsam mit ihnen Antworten zu entwickeln. Oft geht das mit Außenstehenden leichter als mit Lehrern”, erklärt Dennis Beck, Obmann der Aids Hilfe Wien. Das zeigte auch die Schülerumfrage: Mehr als die Hälfte der befragten Schüler der Oberstufe bevorzugen von einer außerschulischen Person über Sexualität informiert zu werden. Genau dort setzt das Schulprojekt von safe4fun an.

Schulprojekt lässt Schüler aktiv werden

Die Oberstufe des Wiener Gymnasiums am Parhamerplatz steht dieses Sommersemester ganz im Zeichen von HIV/AIDS. „Das Thema HIV/AIDS wird das gesamte Semester lang in diversen Gegenständen in den Unterricht eingebaut. Eine Mediengruppe begleitet die Aktivitäten in Form von Fotoreportagen, gestalteten Plakaten und Webauftritt”, beschreibt Mag. Stefan Böck, Direktor des Parhamergymnasiums das Projekt. Startschuss war am 17. Februar: „Wir starteten mit einer Filmvorführung im Künstlerhauskino. Bei diesem Event wurden die Schüler u.a. durch bewegende Einzelschicksale sehr emotional ins Thema geführt und über die bevorstehenden Aktionen informiert.

Highlight: Der AIDS-Tag

Höhepunkt des Themen-Schwerpunktes HIV war der „AIDS-Tag” am 26. Februar, an dem sich die gesamte Oberstufe anstelle des regulären Unterrichts in Informations- und Kreativ-Workshops, die nicht von Lehrern sondern von Externen gestaltet werden, aktiv mit dem Thema HIV und AIDS auseinandersetzte. Die Aids Hilfe Wien führte Informations-Workshops und Fragestunden durch, die Schüler zur aktiven Beteiligung und Reflexion anregen. Gespräche mit HIV-Betroffenen sollten das Leben mit HIV begreifbar machen und den Jugendlichen das eigene Risiko unmittelbar vor Augen führen. Dabei wurden Themen wie Diskriminierung, Ausgrenzung, Ängste, Verlust von Perspektiven, Partnerschaft trotz HIV usw. diskutiert. Beim ebenfalls extern moderierten PlayDECIDE Diskussionsspiel [3] wurde die kritische Auseinandersetzung mit HIV/AIDS unter Berücksichtigung sozialer, gesundheitlicher und rechtlicher Aspekte gefördert. Hier war neben Wissen vor allem die Meinung der Schüler gefragt.

Die Kreativ-Workshops – geleitet von jungen Kreativen – rundeten das breite Angebot des Aidstages ab. „Schüler sollten sich eigene Gedanken machen und sich phantasievoll mit HIV/AIDS auseinandersetzen. Durch jugendaffine Angebote wie Workshops zu den Themen Manga, Fotografie, Schülerzeitung und Rap/Hip-Hop-Songwriting kam für die Jugendlichen auch der Spaß nicht zu kurz”, so der Schuldirektor. Rumler ergänzt: „Bei safe4fun geht es darum, sich mit viel Spaß und Lust mit dem Thema Safer Sex auseinanderzusetzen. Wir verzichten deshalb ganz bewusst auf Belehrungen und erhobenen Zeigefinger. Unser Ziel ist es, die Kompetenzen der Jugendlichen zu stärken und ihre Eigenverantwortung zu fördern, um Safer Sex zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen.”

Linktipp:

www.safe4fun.at - die Webseite rund um Safer Sex

Quelle: Presseaussendung ikp Wien PR und Lobbying GmbH

 

 

 

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