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Ein Superstar made in Austria: Musiklegende Falco wäre 60 geworden

Falco wäre am Donnerstag 60 Jahre alt geworden
Falco wäre am Donnerstag 60 Jahre alt geworden ©APA
Seine Person umweht ein Mythos: Als Falco bestieg Johann Hölzel den internationalen Popolymp. Der gebürtige Wiener, der bis heute als einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Musiker Bestand hat, hätte am 19. Februar seinen 60. Geburtstag gefeiert.
Popstar Falco
Falcos Grab in Wien
Falco alias Hans Hölzel

Die Faszination um den Falken ist fast 20 Jahre nach seinem Tod ungebrochen, wie auch ein neues Musical unter Beweis stellen möchte.

Geboren wurde Johann Hölzel am 19. Februar 1957 in Wien. Und das musikalische Talent schien ihm bereits in die Wiege gelegt, zitiert Peter Lanz in seiner Falco-Biografie dessen Mutter doch folgendermaßen: “Er brüllte vom ersten Moment an sehr laut. Die Hebamme reichte mir das Kind mit den Worten: Hier, Frau Hölzel, da haben sie ihren Sängerknaben.” Sie sollte ein Leben lang seine wichtigste Vertrauensperson bleiben.

Nach der Trennung der Eltern wuchs Hans unter der Obhut seiner Mutter und seiner Großmutter auf. Mit 16 Jahren verließ er die Schule und hielt sich mit verschiedenen Gelegenheitsjobs über Wasser. Sein vorzeitig absolvierter Präsenzdienst machte ihm wesentlich mehr Spaß als ein Job bei der Pensionsversicherungsanstalt, den ihm seine Mutter besorgt hatte. Die von der Mutter für den Sohn erhoffte Beamtenkarriere war definitiv nichts für ihn.

Karrierestart in den 70er-Jahren

So begann er Bassgitarre zu spielen, war kurzzeitig am Wiener Musikkonservatorium und übersiedelte später nach Berlin. Dort fanden die ersten Musikauftritte des späteren Stars statt. Zurück in Wien, folgte Ende der 70er Jahre eine Zeit bei der durchaus erfolgreichen Kommerzband Spinning Wheel, aber auch beim Ersten Wiener Musiktheater (der späteren Hallucination Company) und schließlich bei Drahdiwaberl rund um Stefan Weber. Zu jener Zeit etablierte sich auch der später prägende Künstlername, den er angelehnt an den DDR-Skispringer Falko Weißpflog für sich entdeckt hat.

Aber nicht nur der Name Falco sollte Bestand haben, auch die passend Kunstfigur dazu wurde alsbald geschaffen. So stieg er erstmals als Sänger ins Rampenlicht und landete damit ganz oben: Der Song “Ganz Wien”, der sich auf der ersten Soloplatte “Einzelhaft” (1982) fand, wurde zum Riesenerfolg. Die Singleauskoppelung “Der Kommissar” landete in mehreren europäischen Ländern an der Spitze der Charts, verkaufte sich weltweit über sieben Millionen Mal und zog bis heute verschiedenste Neuversionen und Remixes nach sich.

Durchbruch mit “Rock me Amadeus”

Zwei Jahre später folgte “Junge Römer”, wobei sich das Album etwas schwächer als das vorangegangene Debüt verkaufte. Bereits 1985 sollte das aber vergessen sein: “Falco 3” bedeutete den endgültigen Durchbruch. Songs wie “Vienna Calling”, “Jeanny” und allen voran “Rock Me Amadeus” sind bis heute gern und oft gehörte Radio- und Dancefloor-Klassiker. Und es gab im März 1986 auch eine Premiere zu feiern: Mit “Rock Me Amadeus” landete Falco als erster deutschsprachiger Popmusiker an der Spitze der US-Charts.

Mit folgenden Arbeiten wie “Emotional” (1986), “Wiener Blut” (1988) oder “Nachtflug” (1992) konnte Falco allerdings nicht mehr an diese Glanzzeit anschließen. Am 6. Februar 1998 starb Johann Hölzel im Alter von 40 Jahren schließlich nach einem Autounfall in der Dominikanischen Republik. Das nur wenige Wochen später posthum veröffentlichte Album “Out Of The Dark”, an dem der Falke bis zuletzt gearbeitet hatte, wurde dann wieder ein Verkaufs-Hit.

Mit “Verdammt wir leben noch” (1999) sowie “The Spirit Never Dies” (2009) sollten noch zwei Platten mit teils unveröffentlichtem Material auf den Markt kommen.

Neues Musical als Hommage an “größtes Genie”

Sowohl als Musiker als auch als Kunstfigur konnte Falco Zeit seines Lebens gleichermaßen begeistern wie polarisieren. Und so stehen seine Songs bis heute immer wieder auf dem Speisezettel heimischer wie internationaler Künstler, wenn es um Coverversionen geht. Auch müssen sich österreichische Acts oft an ihm messen, der selten Experimente scheute und Genres nach Belieben kreuzte. Die in den 80ern junge Kunstform des Musikvideos wusste er ebenfalls virtuos zu nutzen, was seinem Image des leicht affektierten Wiener Strizzis nur zugutekam.

So ist es kein Wunder, dass neben verschiedenen Bühnenimitatoren auch immer wieder Musical-Ehrungen aus dem Boden sprießen, wenn es um runde Jahrestage geht. Und natürlich hat auch die Filmszene Falco gewürdigt (Manuel Rubey mimte den Exzentriker 2008 in “Falco – Verdammt, wir leben noch!”). Pünktlich zum 60. Geburtstag hat der Passauer Produzent Oliver Forster nun ein neues Musical angesetzt, das er als “liebevolle Hommage an das größte Genie der deutschsprachigen Pop/Rap-Geschichte” verstanden wissen will. “Falco” feiert am Freitag (20. Jänner) im deutschen Kempten Weltpremiere und wird in weiterer Folge ab Ende März auch in Österreich zu sehen sein.

Das Falco-Musical gastiert am 16. April im Bregenzer Festspielhaus.

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