In Gyumri, der zweitgrößten Stadt in Armenien, wurde die feierliche Eröffnung von „Emils Kleine Sonne“ begangen. Wie nie zuvor ist ein Projekt in Vorarlberg von so vielen Menschen, Firmen und Organisationen getragen worden. So gab beispielsweise Reiseunternehmer Emil Nachbauer – seit über 40 Jahren selbst im Rollstuhl – mit einer äußerst großzügigen Erstspende den Startschuss für dieses erste Zentrum für Menschen mit mehrfacher Behinderung in Armenien. „Von Anfang an besonders wichtig war uns, dass den Kindern mit ihren Beeinträchtigungen einen Platz in der Gesellschaft zu geben und aufzuzeigen, was bei entsprechender Förderung und Begleitung möglich ist, damit sie auch von der Gesellschaft mit Respekt und Anerkennung gesehen werden“, betonte Caritasdirektor Peter Klinger bei der Eröffnung. Sehr sensibel achteten Architekt Richard Nikolussi und sein Team bei der Planung darauf, dass das Gebäude funktional und bedarfsgerecht ist. „Ihm war es wichtig, Räume zu schaffen, in denen sich die Kinder wohlfühlen und entfalten können“, erläuterte Peter Klinger. Mit einer Schweigeminute wurde dem im heurigen Sommer verstorbenen Architekten gedacht.
Das Zentrum ist ein Leuchtturmprojekt in vielerlei Hinsicht. Gyumri soll nun ein Ort der Begegnung werden. Auf einer Fläche von 1.600 Quadratmetern wurde das neue Zentrum mit Therapieräumen, Werkstätten und vielem mehr errichtet. Im Endausbau werden fast 400 Kinder und Jugendliche in den Projekten betreut.
Durch den Einsatz vieler Freiwilliger aus Vorarlberg – von Lehrlingen bis hin zu pensionierten Elektrikern – und vieler Sachspenden konnten die Baukosten fast halbiert werden. Auch im Projekt selbst steckt „viel Vorarlberg“ drin: „In 45 LKW-Zügen wurde vom Dachstuhl bis zu den Möbeln fast alles ohne große Probleme nach Armenien gebracht. Das Zentrum ist auch ein Bespiel für nachhaltige Bauweise – Holz aus Vorarlberg und Tuffstein aus der Region ergänzen sich geradezu ideal“, erzählt der Leiter der Auslandshilfe der Caritas Vorarlberg, Martin Hagleitner-Huber. Die größte Photovoltaikanlage im Kaukasus und die ersten Wärmepumpen gewährleisten die Energieversorgung. Schon jetzt kann Strom ins städtische Netz eingespeist werden. Bei einem kurzen Besuch von Österreichs Außenminister Sebastian Kurz im vergangenen Jahr wurde dieses Sozialprojekt als gelungenes Beispiel der österreichisch-armenischen Entwicklungsarbeit und als positives Signal für Armenien und seine Menschen bezeichnet. Seinen Dank richtet Martin Hagleitner-Huber aber auch an die zahlreichen Vorarlberger SpenderInnen, die ebenfalls ein wichtiger „Baustein“ für das Projekt sind.
Quelle: Caritas Vorarlberg