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Ein Stück Kanal zurück in naturnahen Zustand gebracht

Auf rund 300 Metern wurde ein Abschnitt des Neuners renaturiert. Diese Woche werden noch Bäume und Sträucher entlang des neu gestalteten Ufers gepflanzt.
Auf rund 300 Metern wurde ein Abschnitt des Neuners renaturiert. Diese Woche werden noch Bäume und Sträucher entlang des neu gestalteten Ufers gepflanzt. ©bvs
Pilotprojekt am Neuner soll zeigen, wie Fließgewässer ansprechend gestaltet werden können und dabei Lust auf Mehr schaffen.
Ein Stück Kanal zurück in naturnahen Zustand gebracht

Lustenau Beim Entwässerungskanal „Neuner“ auf der Höhe der Feldrast hat sich in den vergangenen Wochen einiges getan. Auf rund 300 Metern Länge wurde der Entwässerungskanal renaturiert. „Wir haben die Bachsohle abgetragen und rund 300 Tonnen feinkörniger Kies für die Fische aufgefüllt“, erklärte Rudi Alge, Leiter der Umweltabteilung der Marktgemeinde Lustenau. Zudem wurden mit Holzpfählen und Wurzelstöcken Strukturen geschaffen, die gerade für die Fische ideal sind. In einem letzten Schritt pflanzen die Mitarbeitenden des Landesflussbauhofes am Ufer heimische Bäume und Sträucher. Diese spenden zum einen Schatten und bieten neuen Lebensraum für Vögel und Insekten aller Art.

Aufgewerteter Lebensraum

„An diesem Abschnitt wollten wir zeigen, wie es sein könnte und gleichzeitig Lust schaffen, die Renaturierung auf weitere Teile auszuweiten“, sagte Gemeinderätin für Umwelt Christine Bösch-Vetter (Grüne). Sie war beim Abladen der rund 150 Bäume und Sträucher am Dienstagmorgen vor Ort und zeigte sich mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. „In den kommenden Tagen pflanzen wir die Bäume und Sträucher, denn die Beschattung ist wichtig, um die kühle Temperatur des Neuners gerade in den warmen Monaten niedrig zu halten“, erklärte Rudi Alge. Doch nicht nur die Lebewesen im Wasser profitieren von den Pflanzen entlang des Ufers. Auch die Vögel und Insekten finden hier optimale Bedingungen.

Große Artenvielfalt an Fischen

In Zusammenarbeit mit dem Fischereiverein Bregenzerwald wurde der renaturierende Abschnitt genau analysiert. „Wir haben im Vorfeld rund 800 Fische elektronisch gefischt, gemossen, gewogen und wieder in die Freiheit entlassen“, sagte Anton Hausberger vom Fischereiverein. Im Neuner wurden unter anderem Flussbarsche, Döbel, Gibel, Aale aber auch Welse entdeckt. Da der Neuner eine kühlere Temperatur als die Dornbirner Ache aufweist, ist die Artenvielfalt groß. „Übers Jahr schwimmen hier unterschiedliche Fischarten. Für sie haben wir gute Bedingungen für das Laichen im Kies geschaffen“, erklärte Hausberger. Auch die von ihnen geschaffte Strömungslenkung führt dazu, dass an manchen Stellen weniger Kies als an anderen haften bleibt und somit von unterschiedlichen Fischen für die Laich genutzt werden kann. „Durch die Renaturierung an diesem Abschnitt haben wir zu einem verbesserten Lebensraum geschaffen. Wie sich die Fische in den kommenden Monaten entwickeln, wird von uns genau beobachtet“, sagte Hausberger. Der 300 Meter lange renaturierte Abschnitt des Neuners zeigt, was für ein großes Potenzial die Fließgewässer für die Natur haben. Bvs

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