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Ein sehr agiler „Papa“ Haydn

Erich Höbarth (links) und Birgit Plankel auf der Kulturbühne AMBACH.
Erich Höbarth (links) und Birgit Plankel auf der Kulturbühne AMBACH. ©Edgar Schmidt
3. Abokonzert von „Stella Matutina“  mit der Sopranistin Birgit Plankel.

 

Götzis. (sch) „Papa Haydn“ war das Motto über dem 3. Abokonzert der stets freudig begrüßten Künstlerschar des schon international bekannten „Concerto Stella Matutina“. Selbstredend war die Kulturbühne AMBACH wieder ausverkauft. Ja, die Wiener Klassiker Haydn und Mozart standen auf dem Programm – und zwei prominente Musikerpersönlichkeiten dienten souverän den beiden Komponisten-Granden – unsere heimische Sopranistin Birgit Plankel und als Konzertmeister-Gast der weltberühmte Wiener Geiger Erich Höbarth. „Papa Haydn“ – dieses freundliche Prädikat ist umstritten; weil Haydn der älteste und erfahrenste der Klassiker-Trias ist, weil in seinen Werken immer wieder schelmischer Humor (als Ausdruck von abgeklärter Lebensfreude aufblitzt) ?? Nun, beim „Stella“-Konzert war von väterlicher Behaglichkeit jedenfalls nichts zu spüren. In zwei frühen Symphonien und Konzert-Arien Joseph Haydns dominierte vielmehr sprühende, pulsierende musikalische Jugendfrische von einem (noch) sehr agilen „Papa“.

 

Haydn zuerst

Haydns festliche Sinfonia Nr: 32 eröffnete schwungvoll den Abend,  die Sinfonia Nr 38 setzte den Schlusspunkt. Erich Höbarth, Konzertmeister weltbekannter Wiener Ensembles, spornte das generell erstklassige heimische Orchester zu brillanter Klangrede an – die Allegros besaßen energische Frische, auch Adagio und Andante boten zügig  keine meditativen Oasen, die Menuets ließen schon die zukünftige Walzerseligkeit erahnen, und die Finalsätze – pralle originelle Fröhlichkeit pur“!

Birgit Plankel schenkte ihren kostbaren Sopran Arien von Haydn (drei nach Texten  von Anfossi, Guglielmi und Paisiello) und Mozart (die berührende Arie für Sopran, Solo-Violine und Orchester aus der Oper „Il Re pastore“, KV 208, und „Misera, dove son“, KV 369). Ihre strahlende Höhe, die präzise Textbehandlung und Ausdruckskraft und die bei beiden Komponisten reichlich vorhandenen Koloraturen boten immer wieder Hörgenüsse. Schade, dass Birgit Plankel einst nach der „Cosi“-Despina der Opernbühne adieu gesagt hat – KV 208 bewies, was gerade bei Mozart noch möglich gewesen wäre. Es war ein umjubeltes Jubiläumskonzert: 30 Jahre Birgit Plankel auf Bühne, in Konzertsälen und Kirchen. Von Herzen: Ad multos annos!

 

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