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Ein Roboter als Nanny. Können Roboter Menschen ersetzen?

Die kommende "sciencelounge" befasst sich mit der Frage, ob der Einsatz von Robotern in der Alten- oder Kinderpflege ethisch vertretbar ist. Am 28. Oktober darf dazu in der Arena des Wiener Museumsquartiers mitdiskutiert werden.

Roboter werden bereits in der strategischen Kriegsführung eingesetzt, wo sie Lufträume ausspähen und emotionslos kämpfen und töten. Haushaltsroboter können Staubsaugen und Rasenmähen. Am Wiener AKH operieren Roboter Herzpatienten. Auch zu Unterhaltungszwecken wurden Roboter entwickelt: AIBO, der Roboter-Hund ist der ideale Weggefährte für Allergiker. “Wir sehen uns gegenwärtig mit bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich der Robotik, damit einhergehend aber auch immer mehr mit ethischen Fragen konfrontiert: Wie kann eine Gesellschaft aussehen, in der Roboter die Obsorge für unsere Kinder und Eltern übernehmen?”, so Dr. Susanne Schwinghammer (science2public), Initiatorin der sciencelounge.

Roboter als Altenpfleger

Im Jahr 2050 wird jeder zweite Europäer über 65 Jahre alt sein. Eine demographische Zukunftsprognose bei der immer weniger Menschen die Versorgung von immer mehr Menschen tragen müssen. Ein innovativer Lösungsvorschlag kommt aus Süd-Korea: Ab 2015 sollen hier Altersheime und Kindertagesstätten mit Robotern ausgestattet sein, die die Obsorge für alte Menschen und Kinder tragen. Die in der Altersversorgung eingesetzten, mit Silikon überzogenen Roboter sind mit speziellen Sensoren ausgestattet, die menschliche Gerüche und Atmung wahrnehmen und damit Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der betreuten Personen liefern. Doch Altenpflege betrifft nicht nur Gesundheitsversorgung und Hygiene. Kann ein Roboter menschlichen Kontakt, soziale Nähe ersetzen? Vereinsamen ältere Menschen dadurch nicht noch mehr?

Roboter als Nannys

Der in Japan von NEC entwickelte Roboter “PaPeRo” (Partner-type Personal Robot) ermöglicht eine Rund-um-die-Uhr-Kinderbetreuung. Die Kinder tragen einen Funkchip, während der Roboter überwacht, ob die Kleinen ihren erlaubten Bereich verlassen. Per Handy können die Eltern mit dem Kind sprechen und es durch die im Roboter eingebaute Kamera beobachten. Mehrere Tools sorgen für die Unterhaltung der Kinder. Interaktive Sprachkurse sollen die vorschulischen Sprachkenntnisse fördern. Die sinkenden Preise machen die Roboter-Nannys im südostasiatischen Raum für berufstätige Elternpaare interessant. Die emotionale und soziale Entwicklung der Kinder sowie die kognitiven und linguistischen Folgen einer Kinderbetreuung durch Roboter sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch nicht abschätzbar.

Es diskutieren:

Katharina Pils (Ludwig Boltzmann Institut für Angewandte Gerontologie)
Johannes Hahn (Bundesminister für Wissenschaft und Forschung)
Robert Trappl (Österreichisches Forschungsinstitut für Artificial Intelligence)
Markus Vincze (Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik, TU Wien)

Mehr Infos zur sciencelounge gibts hier

 

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