Ein Plädoyer für das Einfache

In den vergangenen Monaten bekam das Schreiben für den beruflich als Jurist tätigen Nenzinger eine größere Bedeutung. Gegensätze sind die doch „trockene Materie” seines Berufs und die Kreativität eines Autors nicht: „Bei beiden Tätigkeiten spielt das Zuhören können eine doch wichtige Rolle, in meinem Beruf als Anwalt ist es mehr das Horchen auf das von anderen oftmals zwischen den Zeilen Gesagte, wenn ich schreibe lausche ich auf mein Inneres. Ich habe auch bemerkt, dass durch das Schreiben viele Dinge in meinem Leben einen Platz bekommen haben, sich geordnet haben.” Oft sind die Gedanken und Gedichte beim Gehen entstanden. „Ich identifiziere fast jeden meiner Texte mit einem bestimmten Ort.” Das Notizbuch wurde so fixer Begleiter für ihn. Die Gedichte sind thematisch sehr unterschiedlich: „Einige handeln vom Wandel in seinen verschiedensten Formen, vom Lebenssinn, andere von Liebe, wieder andere vom Leben in unserer schnelllebigen Zeit. Manche Texte seien für ihn religiös, „auch wenn Gott als Begriff nicht darin vorkommt”. Alexander Jehle bezeichnet sich selbst als „Suchenden”, dies in vielerlei Hinsicht. Fragen – möglichst wertfrei – zu stellen ist dem fünffachen Familienvater wichtiger, als Antworten zu bieten. So seien die Gedichte auch sehr oft ein Plädoyer fürs Einfache. „Ich möchte den Fokus auf das viele Schöne lenken, für das es sich lohnt einzustehen.”
Buchpräsentation
Die Idee, die Gedichte in Buchform zu packen, verdankt Alexander dem Anstoß eines guten Freundes und wurde dann gemeinsam mit dem Hohenemser „Bucher-Verlag” umgesetzt. Nun liegt das Buch druckfrisch auf dem Tisch und Alexander Jehle darf sich über erste sehr positive Reaktionen freuen: „Diese Buch ist für mich selbst ein Geschenk. Ich freue mich über jeden, der sich mit meinen Texten beschäftigt. Sie sind oft getragen von einer positiven Melancholie und können Türöffner zur eigenen Sehnsucht sein.” Die offizielle Buchpräsentation findet am Samstag, 14. Dezember, um 19 Uhr in der Kapelle des Bildungshauses in St. Arbogast in Götzis statt, eine zweite Buchpräsentation ist für Samstag, 11. Jänner, um 19.30 Uhr im Nenzinger Wolfhaus-Dachboden geplant. Musikalisch umrahmt werden die Abende von Kathrin Schurti und Patrick Honeck. Erhältlich ist „Und immer wieder leben” derzeit in der Buchhandlung „Die Quelle” in Feldkirch, beim Autor selbst per Email unter alexander.jehle@aon.at (Tel. 05522 48480), im Nenzinger Rathaus und ab Jänner 2014 im regionalen Buchhandel.
Zur Person:
Alexander Jehle
Geboren 1970 in Feldkirch
Vater, Rechtsanwalt,
suchender Mensch,
manchmal überfordert,
manchmal voller Energie,
dann und wann glücklich,
dann und wann traurig.
Ein Mensch eben
Auszug aus dem Buch:
Alles
ist immer da
ob Unglück oder Glück
ob Angst oder Liebe
ob Kopf oder Herz
alles ist immer da
Glücklich ist
der mit
dem Augenfilter der Freude
die Welt zu betrachten lernt.