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Ein neuer Sieger

Jarno Trulli beendete am Sonntag mit seinem ersten Formel1-Sieg Michael Schumachers Erfolgsserie. Christian Klien schied beim Grand-Prix von Monaco bereits in der ersten Runde aus. | Fahrerwertung

Der 29-jährige Trulli setzte sich im sechsten Saisonrennen auf dem 3,340 km langen Stadtkurs in seinem Wohnort knapp vor dem Engländer Jenson Button im BAR-Honda sowie dem Brasilianer Rubens Barrichello im Ferrari durch. Nur neun Autos sahen im Fürstentum das Ziel.

Das Rennen begann gleich mit mehreren Knalleffekten: Nachdem der erste Startversuch wegen eines technischen Problems am Toyota des Franzosen Olivier Panis hatte abgebrochen werden müssen, erwischte der Japaner Takuma Sato im BAR-Honda den besten Start, schob Weltmeister Schumacher mit einer leichten Reifenberührung zur Seite und reihte sich hinter Trulli, dessen Renault-Teamkollegen Fernando Alonso und seinem eigenen Stallgefährten Button an vierter Stelle ein, während „Schumi“ noch hinter McLaren-Mercedes-Fahrer Kimi Räikkönen auf Rang sechs zurückfiel.

Klien überstand dagegen die turbulente Startphase nicht unbeschadet. Der 21-Jährige ruinierte sich schon in der ersten Runde nach einer „Feindberührung“ mit dem Jordan des Deutschen Nick Heidfeld seinen Frontflügel und krachte unmittelbar vor der Loews-Haarnadel in die Leitschiene. „Das war heute wirklich frustrierend“, meinte der Hohenemser, dessen Monaco-Debüt bereits nach einer knappen halben Minute zu Ende war. „Ich habe schon den Start verschlafen, gleich zwei Plätze verloren, auch noch das Auto von Heidfeld berührt und mir dabei den Frontflügel kaputt gemacht, dieser ist dann unters Auto gekommen, wodurch meine Lenkung blockiert war und ich in der Loews in die Leitplanken gefahren bin. Das ist sehr schade, denn es gab so viele Ausfälle, dass für mich bei einer Zielankunft sogar Punkte möglich gewesen wären“, erklärte Klien.

Es war der Beginn einer Ausfallserie, die in Runde drei mit einem Horror-Unfall im Bereich des Swimmingpools fortgesetzt wurde: Nachdem der Motor von Sato explodiert war, fuhr Giancarlo Fisichella mit seinem Sauber-Petronas im „Blindflug“ durch die dichte Rauchentwicklung des hochgegangenen Honda-Triebwerks auf den vor ihm liegenden Schotten David Coulthard auf. Fisichella raste über den Hinterreifen des McLaren-Mercedes, überschlug sich und blieb auf dem „Dach“ liegen. Der Italiener entstieg dem Sauber-Wrack aber wie durch ein Wunder unverletzt.

Nach der vier Runden dauernden Safety-Car fuhren Trulli und Alonso vorne weg. Lediglich Schumacher, der sich schon in der ersten Boxen-Stopp-Phase dank perfekter Strategie auf Platz drei vorarbeitete, war in der Lage, das hohe Tempo der Renault-Piloten mitzugehen. In Runde 42 war der sechsfache Champion dann bereits Zweiter, denn Alonso landete bei einem waghalsigen Überholmanöver – der Spanier versuchte den die Ideallinie blockierenden Williams-BMW-Piloten Ralf Schumacher im Tunnel außen zu überholen – in der Leitschiene.

Wieder musste das Safety-Car ausrücken, und just in dieser Phase fiel die Entscheidung zu Gunsten von Trulli und ging die Siegesserie von Michael Schumacher, der die ersten fünf GPs dominiert hatte zu Ende. Denn in Runde 46 schob Williams-BMW-Pilot Juan Pablo Montoya den hinter dem Safety-Car fahrenden „Schumi“ nach einem missglückten Bremsmanöver in die Leitschiene. Mit kaputten linken Vorderrad und Frontflügel unter dem Auto kämpfte sich der WM-Führende zwar noch an die Box, wo er das Rennen aufgeben musste. Es war der erste Ausfall von Schumacher seit seinem Unfall am 6. April 2003 im Brasilien-GP.

Endstand:
1. Jarno Trulli (Renault): 1:45:46,601 Std.
2. Jenson Button (BAR-Honda): + 0,497 Sek.
3. Rubens Barrichello (Ferrari): + 1:15,766 Min.
4. Juan Pablo Montoya (Williams-BMW): + 1 Runde
5. Felipe Massa (Sauber-Petronas): + 1 Runde
6. Cristiano da Matta (Toyota): + 1 Runde
7. Nick Heidfeld (Jordan-Ford): + 2 Runden
8. Olivier Panis (Toyota): + 3 Runden
9. Zsolt Baumgartner (Minardi-Cosworth): + 6 Runden
10. Ralf Schumacher (Williams-BMW):+ 8 Runden

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