Ein „Mangold“ sollte in keiner Sammlung fehlen

Lauterach / Hörbranz. „Er ist ein Meister, der mit großen Meistern wie Schiele, Klimt und Kokoschka im Wiener Leopold Museum an einer Wand hängt. Ein Meister, den man sich noch leisten kann und der deshalb in keiner Sammlung heimischer Kunstfreunde fehlen sollte.“ Damit eröffnete Wolfgang Seidler die Vernissage „Vom Suchen und Finden“ des Hörbranzer Künstlers Gerhard Mangold in der Alten Seifenfabrik in Lauterach.
In seinem jüngsten Zyklus schuf Gerhard Mangold Landschaftsbilder und Stilleben und vermochte vor allem mit seinen „Menschenbildern“ zu überzeugen. Großzügig in der Intensität der Farben, schwungvoll im Strich und hingebungsvoll in mancher Detailverliebtheit beeindruckt etwa seine Bregenz-Serie. Der etwas zu steil geratene Pfänderhang, der sich über seiner Bregenzer Bucht erhebt, wird durch die hohe, dem Bild innewohnende Emotionalität, gerne als künstlerische Freiheit verziehen. Seine Annäherung an Venedig lässt den tiefen Respekt des Künstlers vor der großen Historie von „La Serenissima“ erkennen. Den Primärfarben verleiht Mangold mit dem ihm eigenen Pinselzeichnung und Lasieren einen strahlenden Glanz. Genauso beherrscht er meisterlich die Verlauftechnik, die sich zum Teil in seinen Menschen-Aquarellen findet.
Zur Ausstellung präsentierte Mangold sein Buch „Vom Suchen und Finden“, vorgestellt von Germanist Klaus Feldkircher. Im Bildband sind die wichtigsten Zeichnungen und Aquarelle sowie Arbeiten in Mischtechnik des Künstlers enthalten. Im Textteil ist auf einfühlsame Weise der Künstler beschrieben und noch viel mehr, sein Werdegang zum Meister seines Faches, seine Hingabe zur Kunst und sein Kunstverständnis.
Mangold, der vergangenes Jahr einer der Preisträger eines österreichweiten Aquarell-Wettbewerbs der Leopold Museums war und dessen „Canale Grande“ vom Museum aus 1.500 Einsendungen heraus angekauft und ausgestellt wurde, ist damit wohl der einzige Vorarlberger, der an einer Wand mit Schiele, Klimt und Kokoschka hängt.
Die Ausstellung von Gerhard Mangold in der Alten Seifenfabrik in Lauterach ist noch bis zum 6. November zu sehen. Öffnungszeiten: Mo – Fr von 17 – 20 Uhr, Sa, So und Feiertag von 14 – 20 Uhr.
HAPF