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Eigentumswohnungen werden nicht mehr viel billiger

Remax: Durchschnittspreise haben sich stabilisiert
Remax: Durchschnittspreise haben sich stabilisiert ©VOL.AT | Remax
Nach zwei Jahren mit sinkenden Wohnungspreisen zeichnet sich eine Änderung ab.
Immobilien in Vorarlberg
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Zwar wurden heuer in den ersten sechs Monaten österreichweit nur 15.974 Wohnungen für neue Eigentümer eingetragen, nach 19.999 im Vorjahreszeitraum und 26.262 in derselben Periode 2022.

Allerdings sind die Durchschnittspreise für Eigentumswohnungen nominell um 1 Prozent gestiegen. Eine Durchschnittswohnung koste 256.335 Euro, teilte das Immobiliennetzwerk Remax am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Nachfrage wieder etwas angekurbelt

Die Zinssenkungen sowie die rückläufige Inflation hätten zuletzt auch wieder die Nachfrage angekurbelt, so die Einschätzung Immobilienmakler von Remax. So gab es im Juli und im August bereits wieder mehr Grundbucheinträge als im Vorjahreszeitraum. Dies lasse auf eine Erholung des Marktes schließen, sagte Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Remax Österreich.

Während die Wohnungen in den teuren Bundesländern Wien, Salzburg, Tirol und Vorarlberg billiger wurden, blieben die Preise in den übrigen Bundesländern stabil oder legten leicht zu.

Allerdings stiegen die Preise für Erstbezugswohnungen deutlich: Der Preisaufschlag für diese Wohnungen stieg von 41 auf 48 Prozent.

Inflationsbereinigt günstiger geworden

Nachdem die Durchschnittspreise für eine Wohnung von 2022 auf 2023 trotz hochfliegender Inflation um 4.213 Euro gesunken sind, erhöhten sie sich heuer um 2.625 Euro - unter Einberechnung der Inflation sind sie also auch heuer billiger geworden. Rein nominal gerechnet stiegen die Wohnungspreise in den vergangenen fünf Jahren um 23,7 Prozent - bei einer Inflation von insgesamt 25,7 Prozent. "Damit sollten die immer wieder geäußerten Ängste der Währungshüter vor einer Immobilienblase auch zerplatzt sein", meinte Anton Nenning, Head of Research bei Remax.

VORARLBERG IM DETAIL

Anhaltend weniger Verkäufe

Bereits im ersten Halbjahr 2022 gingen die Verkaufszahlen in Vorarlberg vom Spitzenwert (1.606 aus 2021) auf 1.487 zurück. Ein Jahr später waren es 983 und Ende Juni 2024 nur mehr 785. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Minus von 20,1 Prozent. Bei den Umsatzzahlen fällt das prozentuale Minus etwas stärker aus: Minus 26,2 Prozent ergeben eine Gesamtsumme von 267 Mio. Euro, weniger war es zuletzt im Jahr 2014.

Trotz minus 10 Prozent immer noch Nummer eins

Die Wohnungspreise in Vorarlberg sind eine eigene Liga. Auch wenn sie 2024 zu 2023 um 9,6 Prozent gefallen sind und der Verfolger Salzburg beinahe seinen Vorjahrespreis halten konnte: Vorarlberg bleibt vorne, auch wenn der Vorsprung von 37.562 Euro auf 6.208 Euro geschrumpft ist. Mit 322.516 Euro liegen die Vorarlberger Wohnungspreise unter denen von 2021 bis 2023, aber 10,6 Prozent über 2019 und 63,1 Prozent über 2014. Der traditionell hohe Erstbezugsanteil ist auf 24,3 Prozent eingebrochen und erklärt die Preisrückgänge.

Bludenz hält gegen den Trend

Mit 261 Vertragsabschlüssen und seinem bisher schwächsten Ergebnis ist der Bezirk Bregenz trotzdem Mengenführender unter den Vorarlberger Bezirken. 2018 war Bludenz mit einer ähnlich hohen Menge noch deutlich Schlusslicht.

Feldkirch fällt mit 218 Verbücherungen und einem Minus von 21,6 Prozent auf ein ähnliches Niveau wie 2013. Dornbirn landet mit einem Rückgang um 19,3 Prozent bei 192 Einheiten und damit bei einem neuen Tiefstwert. Der Bezirk Bludenz rettet die Statistik und meldet ein zartes Plus, denn er steigert sich um einen Wohnungsverkauf auf insgesamt 114.

Feldkirch und Bludenz wieder unter 300.000 Euro

Fallen bei den Mengen drei der vier Vorarlberger Bezirke zurück, so herrscht bei den Preisen Einigkeit: Alle Bezirke werden günstiger, aber noch lange nicht billig.

Bregenz reichen minus 6,1 Prozent und 355.668 Euro pro Wohnung immer noch leicht für Rang eins. Historisch betrachtet liegt dieser durchschnittliche Wohnungspreis knapp über dem Halbjahren 2021.

Dank einem geringeren Minus als Feldkirch, rückt Dornbirn wieder von Rang drei auf Rang zwei und kommt mit minus 3,0 Prozent auf 335.831 Euro. Feldkirch fällt hingegen um 14,5 Prozent nach dreimal über 300.000 auf 298.259 Euro zurück. Gesellschaft bekommt Feldkirch von Bludenz, wo Wohnungen im Durchschnitt ebenfalls erstmals seit 2020 wieder unter 300.000 Euro zu haben waren. Genauer gesagt lag der Wohnungspreis von Jänner bis Juni 2024 im Mittel bei 270.102 Euro (-19,1 Prozent).

(APA)

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