Eichenprozessionsspinner legt Alltag lahm – Feste abgesagt, Kinder bleiben drinnen

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners breiten sich massiv aus – mit spürbaren Folgen. In Aalen mussten Kinder einer Kita drinnen bleiben, auch Veranstaltungen wurden abgesagt. Die feinen Brennhaare der Tiere reizen Haut und Atemwege – teils auch über die Luft.
Kinder drinnen und die Fenster zu
In der Kita "Wirbelwind" in Aalen blieb kürzlich nur die Sporthalle als Ausweichmöglichkeit. "Es blieb nichts anderes übrig, als im Gebäude zu bleiben und auch die Fenster geschlossen zu halten", erklärte Dietmar King, Vorsitzender des Trägers Sportallianz Aalen.
Im nahen Stadtwald Rohrwang verzeichnete ein Baumpflegeunternehmen die stärkste Ausbreitung seit 15 Jahren. "So etwas habe ich noch nie erlebt", so Firmenchef Reiko Fürst.
Gesundheitsgefahr durch Brennhaare
Die Brennhaare der Raupen enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Sie brechen leicht ab, haften an Haut und Kleidung und werden vom Wind bis zu 50 Meter weit getragen. Reaktionen reichen von Ausschlägen über Atemnot bis zu Asthma.
Expertin Lea Dieckmann von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg rät, Raupen und Nester keinesfalls zu berühren und befallene Areale zu meiden.
Sperren und Absagen in mehreren Bundesländern
Auch andernorts gibt es Einschränkungen: In Berlin, Thüringen und Hessen wurden Veranstaltungen, Wege und Spielplätze gesperrt. Behörden setzen auf Hinweisschilder und professionelle Schädlingsbekämpfung. Die Ausbreitung bleibt ein bundesweites Problem.
(VOL.AT)