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Ehrenring für Ökologe Prof. Dr. Grabherr

Bgm Karl Hehle (rechts) verlieh Prof. Dr. Georg Grabherr den Ehrenring der Marktgemeinde Hörbranz.
Bgm Karl Hehle (rechts) verlieh Prof. Dr. Georg Grabherr den Ehrenring der Marktgemeinde Hörbranz. ©deg/wru
Die Marktgemeinde Hörbranz verlieh an ihren bekannten Heimatsohn den Ehrenring

Beim diesjährigen Neujahrsempfang der Marktgemeinde Hörbranz wurde neben erfolgreichen Sportlern und Vereinsangehörigen sowie verdienten Mitbürgern aus den sozialen Bereichen auch ein international bekannter Hörbranzer geehrt. Prof. Dr. Georg Grabherr wurde 1946 in Bregenz geboren und wuchs als Sohn eines Schusters in Hörbranz auf. Er besuchte die Lehrerbildungsanstalt. Im Internat nutzte er sein früh erwachtes Interesse für die Natur, um beim “Botanisieren” in Wald und Flur dem Nachmittagsstudium zu entgehen. Doch Grabherr wollte nicht Lehrer werden und begann deshalb 1967 an der Uni Innsbruck ein Studium der Biologie, das er 1975 mit der Promotion „Summa cum laude“ abschloss. Er erhielt gleich nach dem Doktorat eine Assistenten-Stelle am Institut für Botanik der Universität Innsbruck, wo er sich schnell einem seiner Lieblingsthemen, der alpinen Vegetation, widmete. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Wales in Bangor habilitierte er sich 1983 in Innsbruck. 1986 wurde er als Professor für Naturschutzbiologie, Vegetations- und Landschaftsökologie an die Uni Wien berufen und konnte damit den Naturschutz auf akademischem Boden etablieren.

 

Klimawandel erforscht

Mit Studien über die Natürlichkeit der österreichischen Wälder, die Pflanzengesellschaften und die Biodiversität Österreichs sowie dem ersten vollständigen Gebirgsinventar schutzwürdiger Biotope wurde Prof. Grabherr zum international gefragten Experten. Bereits 1994 gelang ihm gemeinsam mit seinen damaligen Studenten Harald Pauli und Michael Gottfried erstmals der – in “Nature” publizierte – Nachweis für das erwärmungsbedingte Höhersteigen der alpinen Vegetation.

 

Bodensee-Vergissmeinnicht gerettet

Prof. Georg Grabherr ist auch stellvertretender Direktor des Instituts für Gebirgsforschung der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), in zahlreichen internationalen Gremien vertreten und hat die EU u.a. bei der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie beraten. Der Ökologe beobachtet und studiert aber nicht nur die Natur, er beschreibt sie auch auf populäre Art. Grabherr kämpft für ihren Schutz – konkret etwa um die Erhaltung des nur in Mitteleuropa vorkommenden Bodensee-Vergissmeinnicht. „Mitte der 1980er-Jahre gab es am Bodensee nur noch einen Rest meiner Lieblingspflanze“, erinnert sich Grabherr. Durch seine Bemühungen wurden Naturschutzgebiete eingerichtet und die Zahl der Pflanzen sei daraufhin „regelrecht explodiert”, freut sich der Biologie über seinen „gegen viele Widerstände erzielten schönsten Schutzerfolg“.

Bürgermeister Karl Hehle zählte in seiner Laudatio die Verdienste des alpinen Ökologen auf und schloss mit den Worten: „Wir danken Herrn Prof. Georg Grabherr für sein Engagement und verleihen ihm für seine Verdienste den Ehrenring der Marktgemeinde Hörbranz.“

 

Der von seiner Heimatgemeinde Geehrte hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach Auszeichnungen erhalten:

·        2011: Österreichischer Naturschutzpreis

·        2013: Ernennung zum Wissenschafter des Jahres 2012

·        2013: Vorarlberger Wissenschaftspreis und Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse

·        2015: Ehrendoktorat der Universität Innsbruck

Und noch etwas macht Herrn Prof. Georg Grabherr stolz: Sein Department an der Uni Wien hat mehr als 300 Diplomanden und Dissertanten “produziert”. Durch diese Absolventen sei es zu einer “Professionalisierung im Naturschutz” gekommen, so Grabherr.

 

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