Ehrenamt ist unbezahlbar

(amp) „Vorarlberg wie wir es kennen und schätzen, wäre ohne die sehr breit im Land verankerte Kultur des Engagiert-Seins um vieles ärmer”, sagte Landeshauptmann Markus Wallner i Rahmen eines Danke-Abends für ehrenamtliche Tätige des Bezirks Bludenz im Saal der Mittelschule in Thüringen. Rund 160 in nahezu allen Lebensbereichen Engagierte der Einladung gefolgt.
Mit der Aktion „Ehrenamt” drückt das Land seinen Dank und seine Wertschätzung gegenüber all jenen aus, die sich auf vielfältige Weise freiwillig in den Dienst der Gemeinschaft stellen.
54 Prozent der Bevölkerung ehrenamtlich
Laut einer Studie von 2010 sind bei uns rund 164.000 Menschen – das sind fast 54 Prozent der Bevölkerung – in irgendeiner Weise ehrenamtlich engagiert. Im Rahmen dieses Danke-Abends ehrte Wallner rund 160 ehrenamtlich Tätige aus allen 29 Gemeinden im Bezirk Bludenz. Es müsse immer wieder bewusst gemacht werden, dass dieses Engagement keine Selbstverständlichkeit sei, würdigte Wallner das vielfältige Wirken und den besonderen Gemeinschaftssinn der Geehrten.
Jugendliche vom „JOIN“ ausgezeichnet
Im Rahmen des Ehrungsabends wurde auch eine Gruppe von Jugendlichen aus dem von der JKA Walgau (Jugend Kultur Arbeit) betriebenen Walgaujugendraum „JOIN“ für die im Rahmen der Aktion „Nenzing grüßt mehr” ausgezeichnet. Das Projekt erreichte beim Jugendprojektwettbewerb einen ersten Platz. Musikalisch umrahmt wurde der Danke-Abend vom Chor der Musikmittelschule Thüringen unter Gabriele Hronek. Für gute Unterhaltung sorgte zudem Kabarettist Markus Linder.
Ehrenamt – eine sensible Geschichte
(amp) Während sich 160 Geehrte über die Auszeichnung durch Landeshauptmann Markus Wallner freuten, gab es im Hintergrund auch lange Gesichter. Da wurden einerseits Leute zum Ehrungsabend eingeladen und ein paar Tage später wieder unter fadenscheinigen Argumenten „ausgeladen“ . Andererseits gingen auch diesmal jahrzehntelang ehrenamtlich Tätige „leer“ aus, während man andererseits in einzelnen Fällen den tatsächlichen Ehrungsgrund hinterfragen musste. Mit ein Grund, dass man sich seitens der Landespressestelle über den Ehrungsabend mehr als nur zurückhaltend gibt? Auszeichnungen und Belobigungen sind immer ein sensibles Thema. Da gilt das alte Sprichwort: „Allen Leuten Recht getan ist eine Kunst die niemand kann“. Vielleicht sollte man darüber auch mal in den Gemeindeämtern, die ja die Vorschläge für die Ehrungen unterbreiten, nachdenken und etwas genauer recherchieren. Damit könnte man sich so manche üble Nachrede, Ärger und Enttäuschung bei den Betroffenen ersparen.