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Ehepaar "handelte" mit einer Prostituierten: Prozess

Prozess gegen ein Ehepaar, das mit einer Prostituierten "handelte".
Prozess gegen ein Ehepaar, das mit einer Prostituierten "handelte". ©APA/Sujet
Ein Ehepaar musste sich am Dienstag vor Gericht wegen Prostitutionshandels und Zuhälterei verantworten. Das Paar soll die hübsche Serbin nach Wien gebracht und dort an Freier “angeboten” haben. Bis zu sechs Kunden täglich musste die 28-Jährige zufriedenstellen, wobei ihr der Großteil des Geldes abgenommen wurde.
15-Jährige aus Bordell gerettet

Die 28-Jährige Frau aus Serbien wurde im November 2011 in ihrer Heimat dazu gebracht, ins Auto eines 32-jährigen Mannes zu steigen, der sie nach Wien chauffierte. Dieser brachte sie in seine Wohnung, schüchterte sie mit Drohungen ein und zwang sie dazu, zwei Wochen hindurch der Prostitution nachzugehen, ehe sie von der Polizei befreit werden konnte.

Die Ehefrau des 32-Jährigen hatte die “Freier” mit Zeitungsinseraten angelockt und die Anrufe der Interessenten entgegengenommen.Das angeklagte Ehepaar (Verteidiger Andreas Reichenbach) bekannte sich schuldig, war darüber hinaus aber zu keinen weiteren Angaben bereit. Möglicherweise gehörten die beiden einem grenzüberschreitenden Menschenhändler-Ring an.

Der 32-Jährige soll jedenfalls einen Escort-Service betrieben und insgesamt vier gebürtige Serbinnen eingeschüchtert und zur Prostitution gezwungen haben.

Frau in Serbien als Prostituierte “abgekauft”

Von zwei Frauen konnten allerdings lediglich die Vornamen ermittelt und damit kein verwertbares Beweismaterial erzielt werden, die dritte entschlug sich in der Verhandlung ihrer Aussage. Der 28-Jährigen, deren Angaben in einer Befragung auf DVD festgehalten und im Gerichtssaal abgespielt wurden, glaubte der Schöffensenat nur zum Teil: Entgegen ihrer Behauptung ging das Gericht davon aus, dass die Frau wusste, dass sie in Wien der Prostitution nachzugehen hatte, als sie sich vom 32-Jährigen nach Österreich bringen ließ.

Anhand eines SMS-Verkehrs ließ sich nachvollziehen, dass der 32-Jährige die bereits in Serbien tätige Frau mit deren Wissen ihrem dortigen Zuhälter um 2.500 Euro “abgekauft” hatte.

Der 32-Jährige wurde wegen grenzüberschreitenden Prostitutionshandels und Zuhälterei zu zwei Jahren Haft, davon sechs Monate unbedingt verurteilt. Seine Ehefrau erhielt wegen Zuhälterei 18 Monate auf Bewährung, beide Urteile sind nicht rechtskräftig.

(APA)

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