Ehemalige Zierpflanze bedroht die Vielfalt in unserer Pflanzenwelt.

Ganz so schlimm ist es bei uns zwar (noch) nicht, dennoch warnt einer, der um die Materie ganz genau Bescheid weiß: Herbert Geringer nennt das Springkraut unumwunden ein Alien.
Es ist ein Alien
Bei einer Zugfahrt von Wien nach Vorarlberg konnte ich das Springkraut auf der ganzen Strecke beobachten. Der Bahnkörper, Schutthalden, trockene Böden, Geländemodellierungen sind offensichtlich eine wahre Brutstätte für diese Aliens, meint der Rankweiler Gartenfachmann besorgt.
Gefährliches Kraut
Walter Niederer, Geschäftsführer des Rheindelta Naturschutzvereins schlägt in die gleiche Kerbe: Im Zuge der Revitalisierung des Alten Rheins hat sich das Springkraut ebenfalls beängstigend ausgebreitet. Wir versuchen jetzt, eine totale Überwucherung aller anderen Pflanzen zu verhindern.
Guter Nährboden
Die Geländemodellierungen am Alten Rhein waren der ideale Nährboden für das Springkraut. Die Samen werden sowohl durch das Wasser als auch von Fahrzeugen, die bei den Arbeiten eingesetzt werden, weiter getragen.
2000 Samen
Sie behalten mehrere Jahre ihre Keimfähigkeit und das Fatale an der Ausbreitung ist die Fähigkeit der Pflanze, bis zu 2000 Samen zu produzieren und diese bis zu sieben Meter weit wegzuschleudern (daher der Name Springkraut). Eine einzige Pflanze verteilt somit auf einer Fläche von rund 150 Quadratmetern bis zu 2000 Samen für das nächste Jahr.
Ein Flächenbrand
Wie ein Flächenbrand breitet sich die bis zu drei Meter hohe Pflanze auch an Straßenrändern aus. Ein aktuelles Beispiel ist die neue L 200 von Dornbirn-Nord bis zum Achraintunnel. Beim Bau der offenen Strecke hat sich das Springkraut explosionsartig ausgebreitet, obwohl im Sommer 2008 sogar mit Baggern gerodet wurde. Aber auch an der Rheintalautobahn ist beispielsweise zwischen Überführung Werben in Richtung Dornbirn-Nord über Hunderte Meter ein dichter Saum aus Springkraut entstanden