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Ehemalige Zierpflanze bedroht die Vielfalt in unserer Pflanzenwelt.

Autobahnausfahrt Güterbahnhof: Springkraut wuchert hier von Jahr zu Jahr dichter.
Autobahnausfahrt Güterbahnhof: Springkraut wuchert hier von Jahr zu Jahr dichter. ©Peter Strauß
Springkraut wurde zur Plage. Viele süddeutsche Kommunen schlagen längst Alarm – Freiwillige werden aufgerufen, ähnlich einer Flurreinigung mit Sichel und Sense auszurücken, um eine ernsthafte Bedrohung unserer Pflanzenvielfalt zu bekämpfen: das Indische Springkraut.

Ganz so schlimm ist es bei uns zwar (noch) nicht, dennoch warnt einer, der um die Materie ganz genau Bescheid weiß: Herbert Geringer nennt das Springkraut unumwunden ein Alien.

Es ist ein „Alien“

„Bei einer Zugfahrt von Wien nach Vorarlberg konnte ich das Springkraut auf der ganzen Strecke beobachten. Der Bahnkörper, Schutthalden, trockene Böden, Geländemodellierungen sind offensichtlich eine wahre Brutstätte für diese Aliens“, meint der Rankweiler Gartenfachmann besorgt.

Gefährliches Kraut

Walter Niederer, Geschäftsführer des Rheindelta Naturschutzvereins schlägt in die gleiche Kerbe: Im Zuge der Revitalisierung des Alten Rheins hat sich das Springkraut ebenfalls beängstigend ausgebreitet. Wir versuchen jetzt, eine totale Überwucherung aller anderen Pflanzen zu verhindern.“

Guter Nährboden

Die Geländemodellierungen am Alten Rhein waren der ideale Nährboden für das Springkraut. Die Samen werden sowohl durch das Wasser als auch von Fahrzeugen, die bei den Arbeiten eingesetzt werden, weiter getragen.

2000 Samen

Sie behalten mehrere Jahre ihre Keimfähigkeit und das Fatale an der Ausbreitung ist die Fähigkeit der Pflanze, bis zu 2000 Samen zu produzieren und diese bis zu sieben Meter weit wegzuschleudern (daher der Name Springkraut). Eine einzige Pflanze verteilt somit auf einer Fläche von rund 150 Quadratmetern bis zu 2000 Samen für das nächste Jahr.

Ein „Flächenbrand“

Wie ein Flächenbrand breitet sich die bis zu drei Meter hohe Pflanze auch an Straßenrändern aus. Ein aktuelles Beispiel ist die neue L 200 von Dornbirn-Nord bis zum Achraintunnel. Beim Bau der offenen Strecke hat sich das Springkraut explosionsartig ausgebreitet, obwohl im Sommer 2008 sogar mit Baggern gerodet wurde. Aber auch an der Rheintalautobahn ist – beispielsweise zwischen Überführung Werben in Richtung Dornbirn-Nord – über Hunderte Meter ein dichter Saum aus Springkraut entstanden

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