Edelmetall überreicht
So geschehen am Samstagabend: Mit einer gewaltigen Show leiten die Amerikaner die Ehrung der Helden ein, auf der Olympic Medals Plaza geht es zu wie bei einem Popkonzert. Ab sofort ein alltägliches Bild, schließlich gibt es danach tatsächlich auch noch gute Livemusik, und das alles bei freiem, wenn auch streng kontrolliertem Eintritt.
Mitten darunter waren gleich am ersten Tag sensationell zwei Österreicher: Christian Hoffmann und Michail Botwinow erhielten Silber bzw. Bronze für ihre Leistungen im 30-km-Massenstart-Bewerb im Freistil. Überreicht wurden die Medaillen durch IOC-Ehrenpräsident Juan-Antonio Samaranch, vor allem bei Botwinow hatte man den Eindruck, dass er das Podium gar nicht mehr verlassen wollte.
Zwar erklang nicht die österreichische, sondern die spanische Hymne für Sieger Johann Mühlegg, doch die spanische Flagge wurde links und rechts flankiert von Rot-Weiß-Rot. Zuvor, schon bei der ersten Siegerehrung, passierte ein kleines Malheur bei dieser sonst perfekt aufgezogenen Medaillenübergabe. Auf beiden Seiten des Platzes gibt es je drei Fahnenstangen, ausgerechnet jene für die US-Silbermedaillengewinnerin Shannon Bahrke (Buckelpiste) blieb hängen und das bis zum Ende der Ehrung. Alle weiteren Fahnen mussten auf der anderen Seite aufgezogen werden.
17.000 Fans füllten die Tribünen und nach den vier ersten Siegerehrungen dieser XIX. Winterspiele wurde am Samstag die Popkonzert-Atmosphäre in die Tat umgesetzt: Die Dave Mathews Band heizte den Fans bei gehöriger Kälte ein. Bis zur Schlussfeier werden verschiedenste Stars, darunter u.a. Sheryl Crow, auftreten.
Doch das Konzert kümmerte die zwei österreichischen Medaillengewinner gar nicht mehr, schon hetzten sie weiter in die Mixed-Zone, wo sie weiteren Interviewern Rede und Antwort standen. “Es war schon ein ganz besonderes Gefühl da draußen”, war Boti sichtlich beeindruckt. Vielleicht hat er deshalb gar nicht mehr weg wollen. Ein Mädchen, das ihm den Weg hinaus weisen wollte, musste den 34-jährigen fast vom Podest “zerren”.
Zum Verschnaufen blieb “Hoffi” und “Boti” keine Zeit, es ging gleich weiter ins Österreich-Haus zu einem langen Fernseh-Interview im dortigen ORF-Studio, danach galt es auch noch die wartende Presse zu versorgen. Erst spät blieb Zeit, endlich einmal in Ruhe über das nachzudenken, was sie an diesem Tag vollbracht hatten.