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EAV im Interview

Tom Spitzer, kreativer Geist und Gitarrist, sowie Klaus Eberhartinger, Frontman der EAV, geben im Vorfeld ihres letzten Ländle-Auftritts ein Interview.
Tom Spitzer, kreativer Geist und Gitarrist, sowie Klaus Eberhartinger, Frontman der EAV, geben im Vorfeld ihres letzten Ländle-Auftritts ein Interview. ©Christof Egle
Interview mit Klaus Eberhartinger (68), Thomas Spitzer (65), EAV - Erste Allgemeine Verunsicherung. „Wir haben uns nie als reine Spaßband gesehen.“ 


Rankweil. Die österreichische Kultband EAV ist seit mehr als 40 Jahren ein Fixstern am österreichischen Pop-und-Rock-Himmel. Mit Hits wie Banküberfall, Märchenprinz, Fata Morgana, Burli usw. wurden sie zu Stars im gesamten deutschsprachigen Raum. Aktuell befindet sich die Band rund um Frontman Klaus Eberhartinger und den kreativen Geist und Gitarristen Tom Spitzer auf ihrer Abschiedstournee. Am 13. Juli spielt die EAV beim Open Air in Rankweil letztmalig in Vorarlberg.

Die EAV geht in Pension, schlichte Frage: Warum?

Klaus Eberhartinger: Wir schicken sie in Pension, nach 40 Jahren ist es genug. Uns beide wird es weiterhin geben und vielleicht kreuzen sich unsere künstlerischen Wege wieder einmal.

Tom Spitzer: Wir wollen im Unterschied zu manch anderem mit Würde abtreten. Die Popband EAV geht erhobenen Hauptes mit einem Tourneemarathon in die wohlverdiente Rente.

Wie groß ist die Chance, dass euch zwei langweilig wird?

Klaus Eberhartinger: Sehr klein, meine anderen Projekte wie zum Beispiel „Dancing Stars“ laufen ja parallel. Nach der Tour werde ich etwas kürzertreten, ich habe aber bereits weitere Projekte im Hinterkopf, die aber etwas weniger mit Bühne zu tun haben.

Tom Spitzer: Fad würde mir nur dann, wenn mein Leben nur aus EAV bestehen würde, was es aber noch nie getan hat. Ich werde weiter komponieren, texten, malen und zeichnen.

Für viele Menschen wart ihr ein Teil ihres Lebens, der nun zu Ende geht.

Klaus Eberhartinger: Das ist uns sehr wohl bewusst und macht uns stolz. Auch für uns geht ein Teil des Lebens zu Ende, von dem ich persönlich froh bin, ihn erlebt und überlebt zu haben.

Tom Spitzer: Unser Publikum besteht ja schon aus drei Generationen. Junge Menschen erzählen mir, sie hätten unsere Platten im Schrank der Eltern gefunden. Mir persönlich waren die Plattenverkäufe nie so wichtig. Wenn wir es geschafft haben, ein paar Leute zum Nachdenken zu bringen, bin ich zufrieden.

Ihr steht seid 40 Jahren gemeinsam auf der Bühne und seid damit länger zusammen als manches Ehepaar.

Klaus Eberhartinger: Wir sind wirklich wie ein altes Ehepaar, mit allen Höhen und Tiefen während der Jahre, und werden immer irgendwie verbunden bleiben. Wir schlafen aber in getrennten Betten.

Tom Spitzer: Eines ist sicher: Wir werden uns nie aus den Augen und den Herzen verlieren, dafür haben wir zu viel miteinander erlebt. Der Klaus kann ein ernster Mensch sein, aber auch ein kindischer Trottel, daher verstehen wir uns wohl so gut.

Oft wart ihr als Klamaukband verschrien. Wie würdet ihr euch selbst beschreiben?

Klaus Eberhartinger: Unsere Hits waren oft Blödel-Hits, die Leute, die in die Shows gekommen sind, haben aber auch wahrgenommen, dass wir auch andere, oft gesellschaftskritische Lieder gemacht haben. Natürlich haben wir auch gnadenlosen Schwachsinn produziert.

Tom Spitzer: Humor war mir immer wichtig und auch Ironie. Mit dem Image des Klamauks aber hatte ich immer Probleme. Wir wollten nie mit erhobenem Finger unterwegs sein, aber auf humoristische Art und Weise gewisse Dinge ansprechen.

Hat sich der Humor in Österreich in 40 Jahren verändert?

Klaus Eberhartinger: Heute gibt es mehr humoristisches Angebot als früher, wir waren damals allein. Wichtig war mir immer, dass der Humor nicht untergriffig oder persönlich wird.

Tom Spitzer: Unser aktuelles Album heißt ja wie die Tour „Alles ist erlaubt“. Das gilt mit Sicherheit für die 80er-Jahre. Damals waren wir so ziemlich allein in dem Genre unterwegs. Ich glaube, zehn Jahre später hätte das nicht mehr funktioniert.

Im Juli sieht man euch zum letzten Mal im Ländle beim Open Air am Rankweiler Marktplatz. Was dürfen sich die Fans erwarten?

Klaus Eberhartinger: Open Airs sind was Spezielles und mein Bezug zum Ländle ist mein Sohn, der in Bregenz wohnt. Sonst ist es ja so schwer, hierher zu kommen.

Tom Spitzer: Im Unterschied zu vielen anderen Bundesländern war ich noch nie mit einer Vorarlbergerin liiert. Aber wer weiß, was noch nicht ist, kann sich ja noch ändern. Ich freu mich riesig auf Rankweil, weil ich gerade gehört habe, dass es ein Stehkonzert ist, im Unterschied zum Klaus liebe ich das. Die EAV habe ich ja immer auch als Rockband gesehen, da werde ich mich besonders zusammenreißen. Open Air ist immer besonderes Flair.

Vielen Dank für das Gespräch. 

(CEG)

  • EAV in Rankweil
  • Die Abschiedstour 2019: Alles ist erlaubt – 1000 Jahre EAV
  • 13. Juli, 19 Uhr
  • Open Air am Marktplatz Rankweil
  • Kartenvorverkauf ländleTICKET (Raiffeisenbanken und Sparkassen), Musikladen und Expert Tschanett Rankweil
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