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Duo beging in Wien vier Überfälle in vier Monaten

Am Mittwoch wurde das Duo in Wien verurteilt.
Am Mittwoch wurde das Duo in Wien verurteilt. ©APA (Symbolbild)
Vier Raubüberfälle in vier Monaten begingen ein 18- und ein 21-Jähriger vergangenes Jahr in Wien. Sie überfielen gemeinsam eine Trafik, eine Tankstelle und zwei Juweliergeschäfte. Am Mittwoch mussten sie sich deswegen  vor Gericht verantworten, die Richterin sprach bei der Urteilsverkündung von "massiver krimineller Energie".

Die beiden Täterwurden zu drei bzw. zweieinhalb Jahren unbedingter Haft verurteilt worden. Die Verteidiger Peter Philipp und Christine Wolf erklärten sich mit den Strafen einverstanden, die Urteile sind daher rechtskräftig. Die Männer stammen aus demselben Dorf in Serbien und sind seit Kindheitstagen miteinander befreundet. Während der Ältere mit seinen Eltern nach Wien übersiedelte, besuchte der Jüngere in seiner Heimat die Mittelschule. Seine Eltern – der Vater arbeitet als Bankdirektor, die Mutter als Prokuristin – ermöglichten ihm ein finanziell sorgenfreies Leben.

Duo überfiel Trafik und Tankstelle in Wien

Dennoch entschloss sich der 18-Jährige, am 28. August 2012 bei einem Wien-Besuch mit seinem älteren Freund eine Trafik in Wien-Favoriten zu überfallen. Sie verwendeten dabei eine täuschend echt aussehende Spielzeugpistole. Die Beute von 850 Euro war rasch ausgegeben, sodass am 10. September, als der 18-Jährige neuerlich seinem Freund einen Besuch abstattete, eine Tankstelle in Wien-Meidling beraubt wurde. Die Beute von ein paar hundert Euro wurde am selben Wochenende fürs Fortgehen ausgegeben.

Mehr Beute bei Juweliergeschäften

Weil sich die Überfälle aus Sicht der beiden Freunde nicht wirklich bezahlt machten, beschlossen sie, zukünftig Juwelier-Geschäfte heimzusuchen. Bei einem Überfall auf einen Shop in der Keplergasse am 6. November hielt der Ältere mit der Plastikpistole die Angestellten in Schach, während der Jüngere mit einem Hammer die Glasvitrinen zertrümmerte und das Gold einsammelte. Beute: Schmuck im Wert von 11.500 Euro. Damit begab sich der 18-Jährige nach Serbien, wobei er die Preziosen um einen Bruchteil ihres Werts verkaufte.

Der vierte Überfall am 12. Dezember lief dann allerdings aus dem Ruder. Zwar gelang es den Räubern neuerlich, Schmuck an sich zu bringen, doch zwei Angestellte überwältigten den 18-Jährigen, als dieser flüchten wollte. Der 21-Jährige konnte zwar davonlaufen, wurde aber von einem Kunden, der sich im Geschäft befunden hatte, verfolgt, der obendrein über sein Mobiltelefon die Polizei auf den Plan rief. So klickten auch für den 21-Jährigen die Handschellen.

Haftstrafe für beide Täter

Der Ältere legte nun vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Beate Matschnig) ein umfassendes Geständnis ab. Der 18-Jährige behauptete, er habe lediglich aus Angst vor seinem Freund mitgemacht, da er Geld nicht nötig gehabt hätte. Das Gericht schenkte dieser Verantwortung keinen Glauben. “Das war schon eine massive kriminelle Energie. Es ist nicht schön, wenn Sie sich da an wem anderen abputzen”, bemerkte die Richterin in der Urteilsbegründung. (APA)

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