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Drogenbande ausgehoben: 35 festgenommen

BPD Wien
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Einer womöglich 100-köpfigen Drogenbande hat die Wiener Polizei in Kooperation mit Kollegen aus Frankfurt am Main jetzt das Handwerk gelegt. Bilder:

Die Organisation mit möglicherweise bis zu 100 Mitgliedern soll rund 100 Kilogramm gestrecktes Kokain und auch Cannabis an 65 Abnehmer verteilt haben. Auch zahlreiche Waffen, Munition und Kriegsmaterial bis hin zu Maschinengewehren und Panzergranaten wurden sichergestellt. Weiters fand die Exekutive NS-Relikte. Als Hauptverdächtiger gilt ein 36-Jähriger aus Wien-Donaustadt.

Ins Rollen kam der Fall, als ein Suchtgiftkurier auf dem Weg von Amsterdam nach Wien in Frankfurt erwischt wurde. Ermittlungen der Frankfurter und der Wiener Polizei ergaben, dass der 36-jährige Wiener sein Abnehmer war. Bereits im Juni des Vorjahres nahmen ihn die Ermittler der Kriminaldirektion 1 (Gruppe Markl, Oberstleutnant Thomas Stecher) fest. Als Suchtgiftkurier fungierte ein 60-Jähriger, der bis zu seiner Festnahme monatlich ein halbes Kilo Kokain nach Wien gebracht haben soll.

Lieferant war laut Polizei jemand, den der 36-Jährige 2004 in den Niederlanden kennengelernt haben soll. Die Ermittler fanden heraus, dass der Verdächtige das Suchtgift auf insgesamt 100 Kilogramm streckte. Dieses verkaufte er an mehrere Unterhändler weiter. Sein Gewinn dürfte an die fünf Millionen Euro betragen haben.

Hauptabnehmer war ein 40-Jähriger, der laut Polizei offenbar seit neun Jahren im Geschäft war. Er soll in großem Stil mit Kokain, Cannabiskraut sowie -harz gehandelt und sich damit seinen Lebensunterhalt verdient haben. Seine Deals wickelte er über ein gepachtetes Gartenhaus in der Donaustadt ab, wo er von 9.00 bis 18.00 Uhr die Drogen verteilte. Kunden kamen nach telefonischer Vereinbarung im Abstand von fünf bis zehn Minuten vorbei. Daneben hatte der 36-Jährige weitere Subverkäufer.

Bei einer Hausdurchsuchung stellten die Ermittler zahlreiche Waffen sicher. Darunter befand sich eine Kalaschnikow mit mehreren Magazinen, eine Pumpgun, Gewehre, eine MP, ein Maschinengewehr aus der NS-Zeit, ein Karabiner, mehrere Pistolen und Revolver, Munition in großen Mengen, zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sowie Schlagringe. Auch NS-Devotionalien entdeckten die Polizisten.

Die 35 mutmaßlichen Dealer wurden festgenommen, 65 Abnehmer ausgeforscht. Die Exekutive vermutet, dass weitere Straftaten begangen worden sind bzw. dass es weitere Suchtgiftbunker geben könnte und bittet um Hinweise an die Kriminaldirektion 1, Journaldienst unter der Telefonnummer (01) 31310/33800 DW.

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