Allerdings hatte ein Massensturz 2.000 m vor dem Ziel die Ordnung im Schlussspurt ein weiteres Mal bei dieser Tour durcheinandergebracht. Etwa 30 Fahrer waren darin verwickelt. Die Veranstalter hatte sich nicht gescheut im Finish zwei 90-Grad-Rechtskurven in den Kurs zu integrieren. Bei Tempo 70 war ein Sturz fast programmiert.
An dem überragenden Argos-Shimano-Kapitän Kittel führt so oder so in den Massensprints kein Weg vorbei. So auch in Tours: Der Deutsche siegte hauchdünn vor Cavendish sowie Peter Sagan und machte damit den insgesamt fünften Tageserfolg der deutschen Abordnung bei dieser Frankreich-Rundfahrt perfekt. Genauso erfolgreich in der Addition waren zuletzt Erik Zabel und Jan Ullrich 1997.
Der aktuelle Träger des Maillot Jaune hielt sich aus dem Gerangel der Sprinter-Elite elegant heraus und verteidigte seine Führung ohne großen Aufwand. Froome hat nach wie vor beruhigende 3:25 Minuten Vorsprung auf den Spanier Alejandro Valverde, der wie sein Landsmann Alberto Contador für Sonntag wilde Attacken auf den Spitzenreiter versprach. Der 20,8 km lange Schlussanstieg auf den legendären Mont Ventoux dürfte den Kletterspezialisten gute Aussichten dazu bieten.
Problematisch könnte für Froome allerdings der Ausfall von Edvald Boasson Hagen werden. Der WM-Zweite aus Norwegen erlitt nämlich bei dem zuvor erwähnten Massensturz einen Bruch des rechten Schulterblatts. Damit ist das Team Sky nur noch zu siebent, nachdem bereits Wasil Kirienka auf der neunten Etappe ausgestiegen war.
Weiter geht es am Freitag mit der 13. Etappe über 173 km von Tours nach Saint-Amand-Montrond. Dabei ist wieder mit einem Massensprint zu rechnen.