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Drei Wikinger nehmen Hirscher in die Zange

Hirschers Gegenwind kommt derzeit vor allem aus dem hohen Norden
Hirschers Gegenwind kommt derzeit vor allem aus dem hohen Norden
Das norwegische Alpinskiteam hat auf allen Fronten Aufstellung gegen Marcel Hirscher bezogen. Im Weltcup aktuell eine Übermacht machen Aksel Lund Svindal, Henrik Kristoffersen und Kjetil Jansrud dem Salzburger die große Kristallkugel streitig. Nach seinem Slalom-Ausfall in Wengen wartet auf Hirscher mit Kitzbühel und Schladming nun die "Hardcore-Woche".

War Hirscher auf dem Weg zu seinen vier Gesamtweltcupsiegen 2012, 2013 und 2015 jeweils nach Wengen Spitzenreiter der Wertung, so reist er wie 2014 mit einem knappen Rückstand auf Svindal nach Kitzbühel. Damals waren es 22 Zähler, dieses Mal sind es gerade einmal 15. Trotzdem sah Hirscher am Sonntag möglicherweise eine Vorentscheidung gefallen. “Es kann sein, dass alles vorbei ist. Slalomkugel weg, Gesamtweltcup weg. Jetzt sind andere Favoriten”, sagte er und wollte den Wengen-Trip möglichst schnell “abhaken”.

Wird der Slalom zum Knackpunkt?

Obwohl der Weltcup noch nicht einmal bei Halbzeit hält, erst 19 von 45 Bewerben ausgetragen wurden, also noch 26 ausständig sind. Das Programm sieht noch sechs (der elf) Abfahrten, fünf (acht) Super-G, sechs (elf) Riesentorläufen, sechs (elf) Slaloms und zwei (drei) Kombinationen vor, zudem einen City Event.

Hirscher hat also noch genügend Technikrennen vor sich und im Riesentorlauf befand er sich mit drei vollen Erfolgen bisher in bestechender Form. Jedoch nimmt ihm im Slalom gegenwärtig mit dem vierfachen Saisonsieger Kristoffersen ein anderer Norweger die Hunderter weg, und das ist wahrlich nicht nach dem Geschmack des Slalom-Weltcupsiegers von 2013, 2014 und 2015.

Und lud Hirscher mit dem Super-G-Sieg in Beaver Creek überraschend die volle Punktezahl auf sein Konto, so kamen jeweils 80 für Svindal im Parallel-Riesentorlauf in Alta Badia und der Kombination in Wengen auch nicht unbedingt erwartet. Ebenso wie der Umstand, dass Hirscher im Wikinger-Sandwich zwischen Svindal und Kristoffersen (130 Zähler hinter Hirscher) liegt, dessen Position durch Jansrud abgepolstert ist.

Ein Österreicher besser als drei Norweger?

“Ein Österreicher und drei Norweger. Aber der Österreicher ist gut genug für drei Norweger”, sagte Svindal, der nach dem Abfahrtssieg in Wengen mit großer Zuversicht auf die Streif kommt. “Ich habe nun das erste Mal in Wengen gewonnen, und nun ist die Frage, ob ich auch das erste Mal die Abfahrt in Kitzbühel gewinne. Offensichtlich fahre ich sehr gut. Die Möglichkeit ist da. Es ist eines der größten Rennen, ich möchte es gewinnen.”

Svindal führ Abfahrtswertung an

Favorit zu sein, müsse aber nicht reichen, meinte der 33-Jährige nach der Wengen-Abfahrt, in der einige Fahrer aus der Topgruppe, darunter sein Landsmann Jansrud, nur noch grenzwertige bis unfaire Bedingungen hatten. “Es ist ein Freiluftsport, manches können wir nicht kontrollieren. Hoffentlich fahren wir in Kitzbühel bei minus zehn Grad, blauem Himmel und bei keinem Wind”, hofft Svindal. 2013 holte er sich auf der Streifalm den Super-G-Sieg, diese Disziplinwertung führt er nach den Siegen in Lake Louise und Gröden übrigens aktuell ebenso an wie die Abfahrtswertung.

Erfolgsgeheimnis der Norweger

Die Frage nach dem Erfolgsgeheimnis in der vom Steirer Christian Mitter als Cheftrainer geführten Herren-Mannschaft beantwortete Kristoffersen auf der Pressekonferenz ähnlich wie seine Vorredner am Freitag, also Jansrud als Kombisieger, und Samstag, also Svindal als Abfahrtstriumphator: “Da gibt es kein Geheimnis. Wir haben eine super Stimmung in der Mannschaft.” Kristoffersen verwies vor allem auf die Topform von Svindal: “Aksel hat in dieser Saison sechs Rennen gewonnen, das ist seine individuelle Leistung. Was Aksel macht und die anderen in der Mannschaft, das ist erstaunlich und einzigartig.”

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