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Drei Schwestern zum Greifen nah

Sabine und Peter Begle haben in Satteins ihr Traumhaus aus Holz gebaut und dabei auch selbst kräftig mit angepackt. Natürlich kam für den leidenschaftlichen Holzer nur ein Holzhaus in Frage.
Holz-Einfamilienhaus in Satteins

Wer sich für ein Haus aus der Feder des Architekten Daniel Sauter entscheidet, backt keine kleinen Brötchen. Wohl eher schlichte, klar strukturierte, wie beispielsweise ein Kastenweißbrot oder ein ebenso eckig geformtes Sonnenblumen-Vollkornbrot. Doch ob Gebäck oder Gebäude, die Konzentration liegt beim einen wie auch beim anderen auf dem Wesentlichen.

Die Hauptrolle spielen vielmehr die Rohstoffe, und die sollten regional authentisch und hochwertig sein. Das Beste vom Besten eben. So hatte es Sauter schon als Bäcker, sein einst erlernter Beruf, aber auch als Schreiner und jetzt als Architekt erst recht. Genau diese Handschrift, die große Verbundenheit mit dem Material Holz und der sich perfekt in die Umgebung einfügende Baustil waren für Sabine und Peter Begle der Grund, sich für den Planer aus Bregenz zu entscheiden.

Der 31-jährige Krankenpfleger ist leidenschaftlicher Holzer. Und überhaupt spielten gerade, was das Wohnen betriff t, natürliche Rohstoff e eine große Rolle. Darum entschied sich das junge Ehepaar auch für das von Kaspar Greber aus Bezau entwickelte Nadelstreifholz. Gemeint ist eine spezielle Bauweise, wobei das Holz – die Wahl fiel auf die heimische Weißtanne – gehobelt, gepresst und in sich massiv verdübelt wird. Diese Technik sorgt für natürliche Atmosphäre und bestes Raumklima, ganz ohne Leime oder Chemikalien.

Für die naturbewusste Bauherrschaft ein wichtiger Aspekt. Wer das Haus betritt, atmet sogleich den herrlichen Duft des Holzes ein, der einem wohlig warm ums Herz werden lässt. Kein Wunder, dass Sabine und Peter Begle viele Gäste empfangen, die sich dann auch gleich „wie daheim“ fühlen. Damit es auch für den Hausherrn das „Daheim“ wurde, hat der geschickte Handwerker auch selbst vielfach Hand angelegt.

„So kann ich mich mit meinem Haus ganz anders identifizieren“, erklärt er. Die Liste seiner Eigenleistung ist daher lang. Der Hobby-Holzer hat unter anderem den Lattenrost auf dem Balkon selbst aufgebaut, die Innenwände selbst isoliert, die Leisten der Außenfassade gehobelt und verschraubt, den Bodenaufbau selbst gemacht und, und, und. Die 32-Jährige Krankenschwester hingegen engagierte sich als Gestalterin.

Deshalb trägt vor allem die Inneneinrichtung ihre Handschrift. Besonders ins Auge sticht dabei die Küche. Da erinnert nicht nur der zarte Latte-Macchiato-Ton der Schleifl ack-Front an das italienische Warmgetränk aus Milch und Espresso, vielmehr verwöhnt die integrierte Kaffeemaschine ganz real Nase und Gaumen.

Sie ist ganz klar das Sahnehäubchen. Die Brötchen oder den Kuchen dazu backt die Hausherrin höchstpersönlich. Und hier darf im Gegensatz zur architektonischen Schlichtheit und Geradlinigkeit auch ganz schön dick aufgetragen werden. Da stellt Sabine Begle nämlich die Frage: „Mit Milchschaum oder mit Schlagsahne!“

Einfamilienhaus in Satteins, Sabine (32) und Peter Begle (31)

Wohnfläche: 150 m²
Grundstücksfläche: 800 m²
Architektur: k_m architektur, Architekt Daniel Sauter, www.k-m-architektur.com
Zimmerer: Kaspar Greber, Bezau www.kaspargreber.at
Planungsphase: ein Jahr
Baubeginn: Februar 2010
Einzug: November 2010
Energie: Kachelofen-Ganzholzheizung und Solarenergie für die Warmwassergewinnung
Konstruktion: Das Gebäude, das sowohl außen wie auch innen aus Weißtanne besteht, ist ein zweigeschossiger Quader, der im Erdgeschoss ein größeres Volumen aufweist. Im Erdgeschoss befinden sich die Kinder- und das Gästezimmer sowie aushaltsräume. Das Obergeschoss ist das Wohn- und Schlafgeschoss von Sabine und Peter Begle. Die großzügige Dreifach-Verglasung, die sich über die gesamte Länge, aber auch ums Eck zieht, eröffnet einen herrlichen Blick auf das Bergpanorama.

Für die beiden Wanderer und Klettersteig-Geher wahrlich ein Genuss. Die Vorkragung des Daches schützt vor Wind und Wetter. Das Haus ist teilunterkellert. Wichtig war für den Bauherrn eine großzügige Garage, in der auch der Traktor des Hobby-Holzers Platz fi ndet. Der Kachelofen, der als Raumtrenner zwischen Wohn- und Ess-bereich fungiert, beheizt das ganze Haus. Besonders raffiniert ist der in die Ofen-Trennwand integrierte Holzlagerplatz.

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