Rainer und Roth haben entweder vierhändig an einem gemeinsamen Motiv gearbeitet, oder sie haben sich die Fläche einer Leinwand aufgeteilt. Immer ging es dabei um das Suchen verschiedener künstlerischer Lösungen im gemeinsamen Thema, wobei in dieser als außergewöhnlich fruchtbar geltenden Kollaboration immer der Humor und der Witz spürbar wird. Die Zusammenarbeit der beiden Künstler hat vor allem das Schaffen Rainers nachhaltig beeinflusst. Die bei Ropac zum Verkauf angeboten Arbeiten galten lange als verschollen. In den Jahren nach Roths Tod wurden dessen Nachlass aufgearbeitet, die Bilder auf Roths Erben und Arnulf Rainer aufgeteilt und von 2006 bis 2009 in Hamburg, Madrid und im Wiener Belvedere präsentiert.
Parallel zu “Kollaborationen” zeigt und verkauft Ropac acht von Arnulf Rainer ausgewählte Werke aus den Jahren 1979 bis 1989 aus dessen Werkgruppe der Kreuze. Dieses Motiv durchzieht das gesamte Lebenswerk des 81-jährigen Malers.
Im Kunsthaus Annex wirbt Ropac mit 60 Bleistiftzeichnungen des Amerikaners Jack Pierson um Kunden. Der 50-jährige Pierson ist für seine “word pieces” bekannt. Das sind Installationen, Wandzeichnungen, Gemälde und Fotos, in denen Wörter wie Truth, Glory, My Sin, Night oder Moon motivisch ins Bild geschrieben sind und auf konkrete Geschichten verweisen sollen.
Erstmals nach Österreich geholt hat Ropac die Video-Installation “Dillinger Running Series” der 80-jährigen US-amerikanischen Künstlerin Sturtevant. Diese Künstlerin hat den berühmten Gangster John Dillinger nach ähnlichem Muster porträtiert, wie sie es mit Andy Warhol oder Josef Beuys getan hat. Einzelne Aspekte von Werk oder Mensch werden dabei fotografiert, zu einem Video verarbeitet und an die Wand projiziert. In der Kunsthalle von Ropac in der Salzburger Vilniusstraße ist diese Installation so eingerichtet, dass Dillinger den Betrachter zu umkreisen scheint.
Elaine Sturtevant ist eine Vertreterin der “Appropriation Art” (übers.: Aneignungskunst). Das Ausgangsmaterial stammt in dieser Kunstform meist von anderen Künstlern. Diese Art der Kopie gilt als eigenständige Kreation und wird der Konzeptkunst zugerechnet. Alle drei Verkaufsausstellungen der Galerie Ropac werden morgen, Samstag, 2. Oktober, eröffnet und sind bis zum 20. November zu sehen. 0662 / 881 393-0 und http://www.ropac.net