AA

Drei Gutachten im Milliarden-Gerichtsstreit mit BayernLB

Allen drei Gutachten ist nach APA-Informationen gemein, dass sie sich den Kapitalbedarf bei der Hypo zum Zeitpunkt der Notverstaatlichung und damit dem weiß-blauen Ausstieg anschauen.
Allen drei Gutachten ist nach APA-Informationen gemein, dass sie sich den Kapitalbedarf bei der Hypo zum Zeitpunkt der Notverstaatlichung und damit dem weiß-blauen Ausstieg anschauen. ©dpa
Die Hypo Alpe Adria hat im Milliardenstreit mit der BayernLB am Montagabend beim Landegericht München I drei Gutachten eingebracht und auch der BayernLB übermittelt, wie der APA aus der Bank bestätigt wird. Es geht um jenes vom Sachverständigen Fritz Kleiner, eines vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG und eines von der AKKT Steuerwissenschaft Forschungsgesellschaft mbH.
Hypo Alpe Adria schlägt faule Balkankredite los
Hypo-Alpe-Adria-Zerschlagung hat begonnen

Die “Kronen Zeitung” (Mittwoch) schreibt über das Kleiner-Gutachten, es könnte eine Wende bringen – aus Insiderkreisen im Finanzministerium sei durchgesickert, dass die Expertise bei Verhandlungen mit den Bayern entscheidend werden könnten. Die Bayern müssen dem notwendigen Verkauf des Balkannetzwerks der Hypo zustimmen, der schon im August hätte erfolgen sollen. Die EU gibt den Verkauf bis kommendes Jahr vor.

Massive Bilanzfälschungen?

Allen drei Gutachten ist nach APA-Informationen gemein, dass sie sich den Kapitalbedarf bei der Hypo zum Zeitpunkt der Notverstaatlichung und damit dem weiß-blauen Ausstieg anschauen. Dem Vernehmen nach kommt das AKKT-Gutachten nicht zum Schluss einer Überschuldung, sieht aber eine Unterschreitung von Eigenkapitalvorschriften zum Ende der bayerischen Zeit in der Hypo. Laut Kleiner-Gutachten soll der zusätzliche Wertberichtigungsbedarf bei der Hypo – wie das “Format” vergangene Woche berichtet hatte – 3,6 Mrd. Euro ausmachen.

Im “Ö1”-Radio hieß es Dienstagabend zur Kleiner-Expertise, die fehlenden Milliarden legten den Schluss einer etwaigen Bilanzfälschung nahe. Kleiner kommt auch laut “Krone” zum Schluss, dass Hypo-Bilanzen, wie schon öfters gemutmaßt, zwischen 2007 und 2009 womöglich gefälscht worden sein könnten. Für die damaligen Bankverantwortlichen beider Seiten gilt die Unschuldsvermutung.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Wirtschaft
  • Drei Gutachten im Milliarden-Gerichtsstreit mit BayernLB
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen